Reisen ist während der Pandemie kaum möglich. Deswegen will das Theater Bremen die Menschen mit zwei Stücken in andere Städte entführen – und das ganz ohne aufwendige Anreise. Unter freiem Himmel im Theatergarten in den Wallanlagen wird vom 28. Mai an der Sezen-Aksu-Liederabend „Istanbul“ aufgeführt und ab 12. Juni soll die Oper „Die Italienerin in Algier“ von Gioachino Rossini zu sehen sein.
„Das alles funktioniert nur, wenn der Inzidenzwert in Bremen unter 100 sinkt,“ sagt Michael Börgerding, der Intendant des Theaters Bremen. „Aber da sind wir berufsbedingt optimistisch.“ Er hofft, dass man bis dahin noch zwischen Open-Air-Veranstaltungen und Veranstaltungen in geschlossenen Räumen unterscheiden wird.
„Die Oper ‚Die Italienerin in Algier‘ hatten wir für den vergangenen Silvesterabend geplant, aber immer wieder verschieben müssen“, sagt Brigitte Heusinger, die leitende Dramaturgin im Musiktheater. Es geht um die Italienerin Isabella, die nach ihrer Ankunft in der Stadt Algier alle geltenden Werte auf den Kopf stellt. „Die Selbstironie des Stücks eignet sich perfekt für leichte Sommerabende“, findet Heusinger. Begleitet wird die Oper von einem 13-köpfigen Ensemble der Bremer Philharmoniker.
Wirtschaftswunder in Türkei
Das Stück „Istanbul“ dreht die Zeitgeschichte um: Nach dem Zweiten Weltkrieg findet das Wirtschaftswunder in der Türkei statt und deutsche Gastarbeiter helfen, das Land wieder aufzubauen. „Wir brennen darauf, endlich wieder etwas machen zu dürfen“, sagt Schauspieler Martin Baum.
Im Theatergarten wird ein Gitterrost als Bühne aufgebaut, durch das die Pflanzen durchwachsen können. „Wir müssen noch gucken, wie viele Personen im Theatergarten Platz finden können“, sagt Börgerding. Er hofft auf 120 bis 150 Sitzplätze. „Auch die Frage nach getesteten oder geimpften Publikum muss noch beantwortet werden“, sagt der Intendant. Die Termine für die Stücke werden je nach Corona-Lage bekanntgegeben. „Wir planen mit dem Vorverkauf ab 17. Mai, aber wenn wir dann wissen, dass wir noch nicht spielen dürfen, verschiebt er sich nach hinten. Bis zum 17. Juli können wir den Theatergarten nutzen.“
Planung nach Corona Lage
Eine Karte für „Istanbul“ kostet 20 Euro. Die Oper „Die Italienerin in Algier“ wird es für 30 Euro pro Karte geben.