Osternester gefüllt mit bunten Eiern und süßen Überraschungen, Osterhasen als Deko im Garten und in der Stube, Frühlingsblumen auf dem Esstisch – so feiert Deutschland das Osterfest.
Es geht auch anders: In Norwegen etwa grassiert zu Ostern das Krimi-Fieber, die Iren begraben Heringe und beenden so die Fastenzeit und in Finnland gibt es mit Birkenruten sanfte Hiebe auf den Rücken. Andere Länder andere Bräuche zum Fest des Lichts. Eine kleine Übersicht.
Stumme Kirchenglocken und XXL-Schokoeier
Auch in Frankreich verstummen von Gründonnerstag bis Karsamstag die Kirchenglocken, weil sie sich auf den Weg zum Papst machen, um dort gesegnet zu werden. An Ostersonntag kehren sie zurück und lassen Schokoladenglocken für die Kinder „regnen“.
Die Ostereiersuche entfällt in Italien. Wäre auch nicht leicht zu handhaben. Die „uova di Pasqua“ – die üppig verpackten XXL-Ostereier aus leckerster Schokolade lassen sich in keinem Garten sicher verstecken.
Dennoch bleibt der Überraschungsmoment nicht aus: In ihren Schoko-Bäuchen verstecken die Eier ein kleines Geschenk, das garantiert für leuchtende Kinderaugen sorgt.
In der Cucina hat die italienische Mama alle Hände voll zu tun. Auf den Tisch kommen Osterlamm und die Colomba pasquale (Ostertaube), ein süßes Gebäck mit Mandeln, Orangeat und Hagelzucker, das die Form einer Taube mit gespreizten Flügeln hat.
Für die gläubigen Polen ist Ostern ein wichtiges Fest und wird mit zahlreichen Bräuchen zelebriert. So gehen die Familien vielerorts schon am Karsamstag mit einem Osterkörbchen gefüllt mit Wurst, Salz, Brot, Wasser, süßem Osterlamm, Kuchen, Meerrettich und bunten Ostereiern sowie einem Zweig vom Buchsbaum in die Kirche und lassen die Speisen segnen. Diese kommen dann am Ostersonntag zum Frühstück auf den Tisch.
Wasserschlacht und Eierlauf
Am Ostermontag wird es im wahrsten Sinne des Wortes feucht im ganzen Land, denn jung und alt bespritzen sich gegenseitig mit Wasser.
Aber auch außerhalb Europas pflegen die Menschen ihre Osterbräuche. So etwa in Down under, wo allerdings nicht Meister Lampe die Ostereier bringt, sondern Bilby. Den Kaninchennasenbeutler, der optisch auch als Hase durchgehen könnte und in Australien beheimatet ist, gibt es wie den Osterhasen auch aus Schokolade.
Über den großen Teich hat es der Osterhase dagegen geschafft. In den USA heißt er Easter Bunny und geht als Schoko-Version schätzungsweise über 90 Millionen Mal im Jahr über den Ladentisch.
Beliebt in den USA, wo auch vielerorts Osterparaden stattfinden, ist das traditionelle Ostereierrollen am Ostermontag. Zu diesem lädt alljährlich der US-Präsident ein und Kinder müssen hartgekochte Eier mithilfe von langen Löffeln entlang eines Parcours über den Rasen rollen. Neben Tempo ist auch Geschicklichkeit gefragt, schließlich darf das Ei nicht kaputtgehen.
„Verspätete“ Ostern in Griechenland
Auch die Griechen haben eine Reihe von Osterbräuchen, nur feiern sie das Fest – wie Russen und Bulgaren auch – in diesem Jahr erst am 2. Mai, weil der Termin nach dem julianischen Kalender berechnet wird. An Ostersonntag kommen in Griechenland Lammbraten und Ostersuppe auf dem Tisch. Ebenfalls ein Muss für die Ostertafel ist das Tsoureki – ein süßliches, leicht nach Kardamon duftendes Osterbrot und knallrote Eier, die nach alter Tradition gegeneinander getitscht werden. Das stabilste Ei gewinnt.