Blühende Narzissen wecken die Neugier des Kindes.Foto: Aimeeimbeau/Pixabay Blühende Narzissen wecken die Neugier des Kindes. Foto: Aimeeimbeau/Pixabay
Giftplanzen

Schnuppern ja, naschen nein

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Narzissen, Narzisse und andere pflanzlichen Schönheiten aus dem Garten können für Kinder gefährlich werden.

Corona hat das Freizeitverhalten verändert. Auch in diesem Frühjahr verbringen viele Bremer daher ihre Auszeit vermehrt im und rund ums Haus.

Von Vorteil, wer einen eigenen Garten besitzt, denn dort können sich zumindest die Kinder austoben.

Doch in der blühenden Oase lauern Gefahren für den Nachwuchs und damit sind nicht nur der Teich, in den sie reinfallen, oder der Baum, von dem sie herunterfallen können, gemeint.

Momentan leuchten Narzissen und Hyazinthen im heimischen Garten in den schönsten Farben. Was viele nicht wissen: Die floralen Schönheiten können bei den Kleinen eine Vergiftung hervorrufen, wenn sie die Pflanzen – aus kindlicher Neugier – in den Mund nehmen.

Kinder gartensicher machen

So kann etwa der Verzehr von Narzissen zu Erbrechen, Bauchschmerzen oder Durchfall führen.

Um gefährliches Naschen zu vermeiden, sollten Eltern ihren Sprösslingen genau zeigen, welche Früchte sie weder anfassen noch kosten sollen.

Eltern müssen also ihr Kind gartensicher machen und nicht den Garten kindersicher. „Kinder müssen, sobald sie in der Lage dazu sind, lernen, dass man nicht jeden Busch abweiden darf.

Die Eltern können ja nicht bis zur Rente die Vorkoster spielen“, sagt Sönke Hofmann, Geschäftsführer des Naturschutzbundes (Nabu) in Bremen.

Bevor jetzt bei manchen Eltern die Alarmglocken läuten und sie alles aus dem Garten reißen, gibt er Entwarnung: „Die meisten Giftpflanzen sind eher harmlos, führen zu Hautausschlag oder Magendrücken und werden erst in größeren Mengen gefährlich. Meist schmecken die Pflanzen oder Früchte dann auch nicht und deshalb ist die Gefahr einer schwerwiegenden Vergiftung gering.“

Auch Susanne Woelk von der Aktion „Das Sichere Haus“ beruhigt: „Die meisten Vergiftungen mit Pflanzen verlaufen glimpflich und in den meisten Fällen droht erst bei größeren verzehrten Mengen Gefahr.“ Die Geschäftsführerin sagt: „Symptome wie Übelkeit, Schwindel und Erbrechen sind ernst zu nehmen und für die Kinder kein Spaß.“

Probleme bereiten laut Hofmann die Eiben. Der Grund: Ihre Früchte sind süß, lecker und ungiftig, die Kerne darin aber sehr giftig. Und der beliebte Kirschlorbeer ist auch nicht ohne.

Eltern sollen nicht in Panik geraten

Der Nabu-Bremen-Chef warnt Hobbygärtner vor der Giftpflanze des Jahres, denn beim Schreddern können sich giftige Aerosolwolken bilden. Auch Hautreizungen sind bei intensivem Kontakt mit den Blättern möglich.

Hofmanns Tipp: „Nie nur im T-Shirt bekleidet die Hecke schneiden.“

Im Garten gibt es auch Pflanzen, die bei Berührung zu Hautreizungen führen können. Am besten also etwa um die besonders giftige Herkulesstaude oder Thuja einen Bogen machen.

Tipps und Infos

Bei Vergiftungserscheinungen des Kindes sollten Eltern auf jeden Fall Ruhe bewahren und das Kind beruhigen. Stilles Wasser trinken verringert die Konzentration des Giftes. Es ist oft ratsam, einen Arzt aufzusuchen oder die Giftinformationszentrale unter 0551-192 40 zu kontaktieren und am Telefon die Symptome zu beschreiben sowie den Experten die Pflanzenart und Menge, die das Kind geschluckt hat, mitzuteilen.

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