ascha Karolin Aulepp sagte nicht sofort zu, als Bürgermeister Andreas Bovenschulte ihr den Posten der Bildungssenatorin antrug.Foto: Schlie
Bildungssenatorin

Stufenweise ins neue Amt

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Warum Claudia Bogedan geht und Sascha Karolin Aulepp kommt.

Am Mittwoch fiel der offizielle Beschluss. Der Vorstand der gewerkschaftsnahen Hans- Böckler-Stiftung entscheidet, wer künftig die Geschäfte führen soll. Die Auswahlkommission des Vorstandes schlägt Bremens Bildungssenatorin Claudia Bogedan vor. Der Vorstand wird der Empfehlung folgen. Die SPD-Politikerin ist die einzige Kandidatin. Am 1. September soll sie in der Düsseldorfer Zentrale die Leitung übernehmen. Dort hat die promovierte Sozialwissenschaftlerin schon von 2011 bis 2015 gearbeitet, bis sie nach Bremen zog.

Der neue Posten dürfte weniger aufreibend sein als der aktuelle. „Ich habe harte Monate hinter mir“, sagte Bogedan, als sie ihren Abschied als Senatorin ankündigte. Die Wünsche der Eltern und die Forderungen der Lehrer und Erzieher in der Corona-Pandemie dürften an den Nerven gezerrt haben.

Bovenschulte wünscht sich Aulepp

Zudem ist die Stiftung überschaubarer. Rund 200 Beschäftigte arbeiten dort, in der Bildungsbehörde sind es mehr als 300, Lehrer und andere Pädagogen nicht einmal mitgerechnet.
Um sie alle soll sich vom 1. September an Sascha Karolin Aulepp kümmern, derzeit Vorsitzende des Bremer SPD-Landesverbandes. Bürgermeister Andreas Bovenschulte wünscht sie sich als neue Bildungssenatorin. Aulepp ist zwar so wenig Lehrerin wie Bogedan, aber Aulepp hat das Bündnis für Bildung mit ausgehandelt und die bildungspolitischen Ziele im Vertrag der rot-grün-roten Koalition mit formuliert. Wichtiger noch für Bovenschulte: Sie ist politikerfahren, bremenerfahren und durchsetzungsstark, nicht ganz unwichtig in einer Dreier-Koalition und einer SPD mit unterschiedlichen Flügeln.

Dennoch bat sich Aulepp Bedenkzeit aus, als Bovenschulte ihr den Posten vorschlug. Er zählt nicht zu begehrtesten, die Bremen zu vergeben hat. Mit seiner Bildungspolitik konnte Bremen bisher bundesweit nicht glänzen. Entsprechend groß sind die Aufgaben, die Aulepp angehen muss.

Nominierung steht

Der Fahrplan jedenfalls steht. Am  Freitag soll der SPD-Landesvorstand Aulepp als Kandidatin nominieren. Am 12. Juni stimmt der Landesparteitag über sie ab. Und die Bürgerschaft könnte sie am 7. Juli zur Senatorin wählen, der letzten Sitzung vor der Sommerpause, oder am 14. September, der ersten Sitzung nach der Sommerpause. Dann bliebe die Bildungsbehörde zwei Wochen lang führungslos.
Ihren Posten als SPD-Landesvorsitzende dürfte Aulepp aufgeben. Auf dem Landesparteitag wird sie für dieses Amt wohl nicht mehr kandidieren. Zu arbeitsintensiv ist die Arbeit als Bildungssenatorin. Außerdem entspricht es Bremer Tradition, dass Senatoren nicht ihrer Partei vorstehen.

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