Ein Eigentor von Ludwig Augustinsson brachte Werder um den möglichen Punktgewinn in Stuttgart. In einer Partie, in der sich beide Mannschaften weitgehend neutralisierten, konnten die Bremer den einen großen Fehler in der Schlussphasen nicht mehr wettmachen. Der Vorsprung auf die Abstiegszone schmilzt weiter – zum Glück nur langsam. Unter dem Strich fehlte Werder die Durchschlagskraft, um einen eigenen Treffer zu erzwingen.
Trainer Florian Kohfeldt setzte beim VfB auf die bewährten Kräfte. Zwei Wechsel waren unvermeidbar: Josh Sargent durfte aufgrund einer Gelb-Sperre nicht mitwirken, Milos Veljkovic stand wegen einer Verletzung, die er von der Länderspielreise mitgebracht hatte, nicht im Kader. Im Sturm setzte Kohfeldt erwartungsgemäß auf Niclas Füllkrug. Für Veljkovic kehrte Christian Groß in die Startformation zurück.
Start mit Viererkette
In der Grundformation gab es jedoch eine wesentliche Änderung. Kohfeldt schickte Groß ins Mittelfeld und beorderte die Außenspieler Theo Gebre Selassie und Ludwig Augustinsson zurück in die Abwehr, was dann zusammen mit Ömer Toprak und Marco Friedl eine Viererkette ergab. Mit zunehmenden Spieldauer ließ sich Groß dann jedoch immer häufiger in die Abwehr zurückfallen.
Auffälligster Unterschiede zwischen beiden Mannschaften waren die Ballsicherheit und das Kombinationsspiel. Die Stuttgarter agierten wesentlich sicherer und hielten den Ball auch in der gefährlichen Zone vor dem Bremer Strafraum. Allerdings gelang es Werder mit Glück und Geschick, den letzten Pass zu verhindern. So sah es zwar mehrfach brenzlig aus, doch letztlich musste Pavlenka nur bei einem Schuss von Förster (25.) eingreifen.
Gefahr durch Weitschüsse
Auf der Gegenseite resultierten die besten Bremer Möglichkeiten aus Distanzschüssen von Schmid (10.), Augustinsson (22.) und Möhwald (30.). Für mehr fehlte es an Tempo, Präzision und Entschlossenheit. Daran änderte auch die Präsenz von Füllkrug im Strafraum nichts.
Nach dem Seitenwechsel fanden beide Mannschaften dann zwar öfter den Weg in den Strafraum, doch echte Großchancen blieben Mangelware. Hüben wie drüben fehlte oft der letzte Tick.
Frische Offensivkräfte
Nach 73 Minuten brachte Kohfeldt dann mit Yuya Osako und Davie Selke für Füllkrug und den fleißigen Schmid frische Offensivkräfte. Der Ball lief zu diesem Zeitpunkt schon deutlich besser durch die Bremer Reihen, aber eben nicht so gut, dass es gereicht hätte, um den entscheidenden Stich zu setzen.
Das gelang den Stuttgartern mit entscheidender Unterstützung der Bremer. Zunächst gelang es nicht, eine VfB-Kombination von Strafraum zu Strafraum zu stoppen. Nach Flanke von Sosa verpassten zwar die Stuttgarter den Kopfball, doch Augustinsson verlor den Überblick, bekam den Ball ins Gesicht und lenkte ihn ins eigene Tor. „Die Fehler passieren vorher. Er kann nichts machen“, nahm Maximilian Eggestein seinen Teamkameraden im Sky-Interview in Schutz. Er selber hatte sich wegen Meckerns die 5. Gelbe Karte eingehandelt und fehlt nun im Heimspiel gegen Leipzig.
Zehn Minuten blieben Werder für den Ausgleich. Die Bremer versuchten alles, belohnten sich für ihren Aufwand jedoch nicht. Ein Schuss von Osako noch ans Außennetz – das war es leider.
Werder: Pavlenka – Gebre Sesassie, Toprak, Friedl, Augustinsson – Möhwald (88. Erras), Eggestein, Groß (84. Dinkci)- Rashica, Füllkrug (73. Selke), Schmid (73. Osako)