Yuya Osako schreit die Freude über sein Traumtor zum 1:0 heraus. Foto: Nordphoto/Straubmeier
1:0 in Regensburg

Osakos Traumtor reicht fürs Halbfinale

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Florian Kohfeldt darf nach einem Pokalerfolg in Regensburg von seinem ersten Titel als Werdertrainer träumen.

Allerdings musste Werder beim Zweitligisten bis zur letzten Sekunde um den Einzug ins Halbfinale und das damit verbundene Heimspiel am 30. April gegen RB Leipzig zittern. Nachdem Osako die Bremer mit einem Traumtor in Führung geschossen hatte (52. Minute) verpassten es die Kohfeldt-Schützlinge einen zweiten Treffer nachzulegen und gerieten deshalb unnötig unter Druck.

Die Bremer mussten neben Niclas Füllkrug (Zehenbruch) auch auf Ömer Toprak (Rückenprobleme) und den noch nicht wieder völlig genesenen Milos Veljkovic (muskuläre Probleme) verzichten. Niklas Moisander übernahm den Toprak-Job in der Abwehr. Christian Groß pendelte wie schon in Stuttgart als Veljkovic-Ersatz zwischen Abwehr und Mittelfeld. Für Füllkrug durfte wieder Josh Sargent ran. Allerdings mit anderer Aufgabenstellung als der Mittelstürmer. Sargent hielt sich viel am rechten Flügel auf, während die zentrale Position von Yuya Osako besetzt wurde, der den Vorzug vor Romano Schmid bekam.

Keine klaren Abschlüsse vor der Pause

So richtig gut klappte das nicht, denn Sargent verlor auf dem Flügel im ersten Durchgang viel zu viele Bälle und brachte keine gefährlichen Flanken vor das Tor. Osako behauptete zwar einige Male im Mittelfeld schön den Ball, als zentrale Anspielstation in der Spitze fehlte ihm jedoch die Wucht. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb versuchte es Werder oft durch die Mitte, die Durchsteckversuche in den Starfraum waren aber meistens eine sichere Beute der Regensburger Hintermannschaft.

Auch wenn das insgesamt wieder alles zu langsam und zaghaft wirkte, gelang es den Bremern einige gefährliche Situationen zu kreieren. Doch wie schon in den vergangenen Bundesligapartien fehlten klare Abschlüsse. Alte Regel: Wenn der Ball nicht aufs Tor kommt, kann der Torwart auch keinen reinlassen.

Defensive steht sicher

Auf der anderen Seite ließ Werder kaum Konter der Regensburger zu. Was in den Strafraum kam verteidigten Friedl, der dieses Mal auf der rechten Seite der Innenverteidigung agierte, Groß und Kapitän Moisander sicher weg.

Die bis dahin beste Chance vergab Milot Rashica unmittelbar nach dem Seitenwechsel. Nach Kopfballverlängerung von Sargent traf der Flügelflitzer den Ball nicht voll, der dann knapp neben das Tor holperte.

Großchance für Jahn

Quasi im Gegenzug ließen sich die Bremer dann von einem schnellen Einwurf überraschen. Jahn-Mittelstürmer Albers kam frei vor Pavlenka an den Ball, spitzelte ihn jedoch drüber – Glück gehabt.

Dann war wieder Werder dran. Osako legte für Sargent auf. Ein Regensburger Verteidiger bekam gerade noch ein Bein dazwischen (50.). Den folgenden Eckball von Augustinsson köpfte Moisander an den Pfosten. Selassie versiebte die Nachschusschance.

Osako mit Traumtor

Zwei Minuten später klingelte es dann im Kasten von Jahn-Torwart Alexander Meyer: Marco Friedl spielte einen Flugball von der Mittellinie in den Regensburger Strafraum. Osako nahm ihn mit der Brust an drehte sich und haute in volley rein. Ein Treffer der Marke „Tor des Monats“.

Osako hätte noch einen drauf setzen können, scheiterte nach feiner Vorarbeit von Sargent jedoch an Meyer (66.). Zuvor hatte er schon einen Schuss von Sargent pariert (58.).

Schichtwechsel im Sturm

Nach 73 Minuten war dann Schichtwechsel im Sturm bei Werder. Davie Selke und Romano Schmid kamen für Sargent und Rashica. Der nächste Wechsel war unfreiwillig. Augustinsson verletzte sich bei einem Zweikampf und zeigte sofort an, dass er raus muss. Für ihn kam Felix Agu.

Regensburg erhöhte das Risiko. Werder verpasste es den Platz für den entscheidenden Konter zu nutzen. Das rächte sich beinahe nach 89 Minuten. Pavlenka konnte den Ball nicht festhalten, aber Regensburg ließ mehrere Nachschussgelegenheiten ungenutzt. Die vierminütige Nachspielzeit überstand Werder schadlos. Leipzig kann kommen – erstmal am Samstag zum Bundesligaspiel.

Werder: Pavlenka – Groß, Moisander, Friedl – Gebre Selassie, Eggestein, Möhwald, Augustinsson (75. Agu)  – Osako (86. Erras) – Sargent (73. Selke), Rashica (73. Schmid)

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