Die nächste Enttäuschung: Christian Groß (rechts) und Werder gehen auch in Augsburg leer aus. Foto: Nordphoto Zweimal langte Christian Groß (rechts) gegen Augsburgs Florian Niederlechner zu, flog deshalb mit Gelb-Rot vom Platz und Werder verlor die Kontrolle über das Geschehen. Foto: Nordphoto
Neuer Nackenschlag

„Es ist zum Kotzen“

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Werder verspielt Überzahl, verliert 0:2 in Augsburg und hadert mal wieder mit der Chancenverwertung.

Die Lage des SV Werder Bremen im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga hat sich noch weiter zugespitzt. Durch eine 0:2 (0:0)-Pleite im direkten Duell mit Konkurrent FC Augsburg, haben die Bremer im Rennen um den Klassenerhalt den nächsten Nackenschlag kassiert. Nach nur einem Punkt aus den vergangenen neun Liga-Spielen ist das Team von Trainer Florian nun auf den Relegationsplatz abgerutscht. Hätten die beiden letzten verbliebenen Mitbewerber um Direktabstiegs- und Relegationsplatz, Arminia Bielefeld (1:1 gegen Hoffenheim) und 1. FC Köln (0:0 bei Hertha) ihre Spiele jeweils gewonnen, dann wäre Werder sogar jetzt schon so gut wie abgestiegen.

Ampelkarte für Groß

Es war eine eher unscheinbare Situation kurz nach dem Seitenwechsel, die Bremer in Augsburg auf die Verliererstraße brachte. Werders Christian Groß und Augsburgs Florian Niederlechner versuchten auf Höhe der Mittellinie im Laufduell einen Ball zu erreichen, der Richtung Seitenaus trudelte. Während sich der FCA-Stürmer im letzten Moment an Groß vorbeischob, zog der Bremer noch durch, traf Niederlechner, der publikumswirksam unmittelbar vor der Augsburger Bank zu Boden ging. Riesentheater natürlich bei Resevespielern und Trainerstab des FCA und keine Diskussion darüber, dass der Unparteiische mit der Gelben Karte reagieren musste. Da Werders Sechser bereits in der Anfangsphase der Partie nach einem ersten Foul gegen Niederlechner Gelb gesehen hatte, bedeutete nun also Rot.

Kein gefährlicher Ball aufs Tor

Damit war er weg, der riesige Vorteil, den die Grün-Weißen seit der 15. Spielminute genossen hatte, als Augsburgs spielstarker Offensivmann Ruben Vargas wegen eines gefrusteten und ganz offensichtlichen Nachtretens gegen Theodor Gebre Selassie am Mittelkreis mit Glatt-Rot vom Platz geflogen war. Das hatte den Bremern wunderbar in die Karten gespielt. Denn nach flottem Beginn und optischen Vorteilen der bayrischen Schwaben, konnten die Gäste nun das Kommando übernehmen.
Doch alle Feldvorteile und selbst, wenn man den Gegner ähnlich wie im Handball an dessen Strafraum umspielt nutzen eben nichts, wenn man vor dem Tor auch nicht einen einzigen Ball gefährlich auf die Kiste bringt.

Bittencourt im Pech

„Uns fehlt die Kaltschnäuzigkeit. Es ist einfach nur zum Kotzen und zu wenig, wenn man das Tor nicht trifft oder einen Gegenspieler anschießt“, brach es nach der Partie am Sky-Mikrofon aus Leonardo Bittencourt heraus. Namen nannte er nicht, doch Chancentod Josh Sargent, der erneut mehrere gute Gelegenheiten ausgelassen hatte, war offensichtlich der Hauptadressat. Mittelfeldmann Bittencourt war so mit seinem Distanzschuss, der vom Innenpfosten des FCA-Kastens parallel zur Linie wieder heraussprang (72.) noch derjenige, der einem Bremer Treffer am nächsten kam.

Werder muss noch mehr zittern

Das reichte dann am Ende nicht gegen die Hausherren, die durch den Platzverweis gegen Groß zurück ins Spiel gekommen waren und etwas glücklich durch Rani Khedira mit 1:0 (57.) in Front gegangen waren. Der von Milot Rashica verursachte Elfer (89.) bedeutete dann die endgültige Entscheidung, die Augsburg den Klassenerhalt bescherte und den Bremern nun ein Zitterspiel am nächsten Samstag gegen Gladbach.

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