Beiratssprecher Bernd Siegel (rechts) mit seinen Beiratskollegen aus der Vahr sowie den Vertretern von Kitas und Schule an der August-Bebel-Allee, die täglich von Hunderten Kindern besucht werden.Foto: Lenssen
Verkehr

Kampf um Tempo 30

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Beirat und Kitas reichen Eingabe um Eingabe ein, aber die Behörden lehnen ab.

Die Vertreter der drei Kitas sind sauer, auch das Familienquartierzentrum Vahr Nord, die Freie Evangelische Bekenntnisschule Schule und der Beirat Vahr. „Muss hier denn erst etwas Schlimmes passieren, damit endlich gehandelt und Tempo 30 eingeführt wird?“, fragt ein Betroffener. Es geht um die August-Bebel-Allee, wo auf etwa 600 Meter Länge fünf soziale Einrichtungen stehen. Hunderte Kindern besuchen sie werktags, ihre Eltern und auch Senioren.

Schon vor einem Dreivierteljahr hat der Beirat einstimmig beschlossen, dass im Bereich der Einrichtungen Tempo 30 vorgeschrieben werden muss. Doch das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) lehnte den Vorstoß ab. Zuvor hatte es sich mit dem Mobilitätsressort und der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) abgestimmt.

Nicht aufgegeben

Der Beirat gab nicht auf. Im Dezember reichte er die nächste Eingabe ein. Wieder folgte prompt die Ablehnung. Nun alarmieren das Stadtteilparlament und die Einrichtungen die anderen Bürger. Denn die Begründung des ASV können die Mitglieder des Beirats und die Vertreter der sozialen Einrichtungen nicht nachvollziehen. Denn der Grund für das Nein des ASV ist offenbar nur der Fahrplan der BSAG-Buslinie 24, die die Vahr mit Woltmershausen verbindet.

„Angeblich käme es durch Tempo 30 in der August-Bebel-Allee zu solchen Verspätungen, dass Anschlüsse und Ruhezeiten nicht eingehalten werden könnten“, schildert Beiratssprecher Bernd Siegel das Motiv der BSAG und des ASV. Bei einem Ortstermin kann das Argument niemand nachvollziehen. Denn auf dem Teilstück sind auch noch drei Zebrastreifen aufgebracht, eine Ampel steht dort und es gibt eine Bushaltestelle. „Ein Bus kann da ja kaum schneller fahren, weil er sowieso ständig abbremsen muss“, sagt Siegel.

Beinahe-Unfälle

Vielmehr sei es der normale Autoverkehr, der hier Probleme zu bereiten scheine, denn viele Fahrer, rasten hier mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch, was immer wieder zu Beinahe-Unfällen führe.
Übrigens ähnlich wie im späteren Verlauf der Buslinie 24 an der Woltmershauser Straße. Der Beirat dort fordert ebenfalls für diesen Abschnitt Tempo 30, weil dort zwei Kitas sind, eine Behinderteneinrichtung und ein Radweg über die Straße führt. Auch hier kassierte das Stadtteilparlament eine Ablehnung. Grund: der Busfahrplan.

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