Annabelle-José Palenberg übt gerne an den Weserterassen in der Überseestadt. Ihre Kurse gibt sie momentan im Bürgerpark. Foto: Neeland
Es sieht ganz einfach aus, wie Annabelle-José Palenberg den Hula Hoop-Reifen um ihre Arme kreisen lässt, als hätte sie noch nie etwas anderes gemacht. „Gerade lerne ich, den Reifen um meinen Kopf zu kreisen“, erzählt sie. Als sie das erste Mal jemanden auf einem Festival mit leuchtenden LED-Reifen gesehen hat, wollte sie das auch unbedingt ausprobieren.
Das war 2015. Mittlerweile gibt Palenberg sogar Kurse: „Beim Hula Hoop geht es um Koordination, die Rumpfmuskulatur und Balance. Auch Ästhetik spielt eine Rolle.“ Wer mehrere Reifen nutzt, trainiere sogar beide Gehirnhälften gleichzeitig: „Das kann zum Beispiel bei Konzentrationsschwierigkeiten helfen“, sagt die Trainerin. Man müsse allerdings dran bleiben: „Um die Motivation aufrecht zu erhalten, sollte man sich zwei bis drei Tricks aussuchen und diese übt man jeden Tag für zehn Minuten. Dann wird man schnell Erfolge sehen.“
Sport für Jedermann
„Für Hula Hoop braucht man keine Voraussetzungen – egal ob jung, alt, ob fit oder eher unsportlich – jeder kann mitmachen“, sagt Sarah Hermanussen. Sie gibt einmal die Woche einen Hula Hoop Kurs beim Turn- und Sportverein Woltmershausen. „Es gibt verschiedene Reifenarten, mit denen verschiedene Sachen trainiert werden können“, erklärt Hermanussen. Dickere Reifen beispielsweise seien gut für die Fitness. und trainiere den Bauch und den Rücken.
In ihrem Kurs werden allerdings, wie bei Palenberg, dünne Reifen verwendet. „Die kreisen wir von den Füßen bis zum Hals, drehen, werfen und rollen sie.“ Dabei könne jeder Teilnehmer für sich tanzen, seine liebsten Tricks ausprobieren. Hula Hoop geht zu jeder Musik – von Jazz bisbis zu Hip Hop. Sogar Partnertanz ist möglich.
Große Nachfrage
Annabelle-José Palenberg hat sich 2020 selbstständig gemacht und bietet ihre Hula Hoop Choreografien für Veranstaltungen und Events an: „Dafür nutze ich LED-Reifen oder sogar Feuer.“ Bis jetzt habe Corona ihr da allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Mit ihren Kursen hat sie ebenfalls im vergangenen Jahr angefangen. „Momentan gibt es Sonntags Kurse im Bürgerpark auf Spendenbasis und ab Herbst in einem Studio. Da die Nachfrage so groß ist, möchte ich auch Mittwochskurse einführen“, sagt Palenberg. Zu Beginn habe sie den Teilnehmern einzeln Tricks beigebracht, mittlerweile gibt es kleine Choreos. „Momentan ist noch alles auf Anfänger-Niveau, aber ich kann mir auch vorstellen, einen Fortgeschrittenenkurs anzubieten, wenn die Teilnehmer bald mehr können.“
Für Palenberg gehe es beim Hula Hoop aber nicht darum, die Beste zu sein, sondern Spaß zu haben – ob draußen oder drinnen, alleine oder in einer Gruppe.
