Die Bewohner-Parkzone „O“ liegt zwischen Horner Straße, Bismarckstraße, St.-Jürgen-Straße und Vor dem Steintor. Foto: Schlie
Bewohnerparken

Parkdruck im Viertel weiterhin sehr hoch

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Die Bewohner-Parkzone im Viertel hat viele positive Effekte. Doch Parkplätze sind weiter Mangelware.

Bewohnerparken heißt die Antwort des Bremer Senats auf den zunehmenden Parkdruck in vielen Wohnstraßen. Nach und nach soll das Modell, das Anwohnern das Parken mit Jahresticket (aktuell 50 Euro für zwei Jahre) erlaubt, während Besucher einen Parkschein am Automaten ziehen müssen, auf weitere Quartiere ausgedehnt werden.

Erprobt wird Bewohnerparken derzeit im Viertel, westlich des Krankenhausgeländes. Die ersten Ergebnisse fallen ernüchternd aus, insbesondere für Anwohner mit Auto, die sich mehr versprochen hatten.

Anwohner-Wahrnehmung bestätigt

„Die Wahrnehmung, dass es durchgehend voll ist, stimmt“, bestätigte Markus Otten von der BMO Planungswerkstatt Stadt und Verkehr in dieser Woche im Beirat Östliche Vorstadt. Zusammen mit Susanne Findeisen, bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS) für das Sunrise-Projekt verantwortlich, stellte er erste Ergebnisse der Erfolgskontrolle vor.

Zwar sind die Untersuchungen längst nicht abgeschlossen, doch belegen lässt sich bereits jetzt, dass der gewünschte Effekt, Fremdparker aus dem Quartier zwischen Horner Straße und St.-Jürgen-Straße zu verbannen, erreicht wurde. Um etwa 150 sei ihre Zahl im Vergleich zur Zählung vor der Maßnahme zurückgegangen, so Otten. Auch das Ziel, mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer sowie eine sichere Durchfahrt für Feuerwehr und Müllabfuhr zu gewährleisten, wurde erreicht.

Mehr als 100 Prozent Auslastung

Dennoch ist der Druck einen Parkplatz zu finden, für die Anwohner nicht geringer geworden. Bei Zählungen von BMO lag die Auslastung der rechnerisch vorhandenen 827 öffentlichen Parkstände im Quartier zwischen 88,9 Prozent an einem Dienstag Nachmittag und 104,6 Prozent in der Nacht.

Kein Wunder: Bis Ende April waren 1.246 Parkberechtigungen für das Quartier ausgegeben worden. Das ist selbst dann rechnerisch eng, wenn man berücksichtigt, dass etwa 20 der berechtigten Autos ständig außerhalb unterwegs sind.

Michael Glotz-Richter, Referent für nachhaltige Mobilität bei der SKUMS, stellte die Maßnahme dennoch als alternativlos dar. Das zuvor übliche ordnungswidrige aufgesetzte Parken hätte man aus Sicherheitsgründen ohnehin nicht mehr dulden können. Folglich stünden auch ohne Bewohnerparken nicht mehr legale öffentliche Parkplätze zur Verfügung. Nur die Konkurrenz durch Quartiersfremde wäre ohne die erfolgte Privilegierung der Anwohner noch höher, rechnete Glotz-Richter vor.

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