Im Bremer Impfzentrum auf der Bürgerweide geht es gut voran. Gesundheitsressortsprecher Lukas Fuhrmann betont, dass es sich aktuell lohne, sich auf eine Registrierungsliste setzen zu lassen. Foto: Schlie
No Show Effekt

Wartelisten leeren sich schnell

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10 Prozent der Bremer lassen Termin für ihre Erstimpfung im Impfzentrum sausen.

Viele Impfzentren in Deutschland leiden unter den sogenannten „no-show-Effekten“, also Menschen, die ihren vereinbarten Termin im Impfzentrum verfallen lassen. „Auch wir in Bremen haben diesen Effekt, jedoch quasi nur bei Erstimpfungen. Zweitimpfungen sind nicht betroffen“, sagt Lukas Fuhrmann, Sprecher des Gesundheitsressorts. Momentan betreffe es bis zu 10 Prozent der Erstimpfungen.

Auch in anderen Bundesländern gibt es dieses Phänomen. Laut einer Umfrage des Tagesspiegels schwanken die Terminabsagen in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 15 und 40 Prozent, in Niedersachsen liegen sie bei vier Prozent. „Wir sehen die Gründe dafür vor allem darin, dass viele Personen, die dann nicht erscheinen, bereits eine Impfung bei niedergelassenen Ärzten oder Betriebsärzten erhalten haben“, sagt Fuhrmann.

Kein Impfstoff verloren

Dadurch gehe kein Impfstoff verloren: „Wir können die freigewordenen Termine direkt wieder neu vergeben. Der Impfstoff wird dann für andere Impfungen verwendet“, erklärt der Sprecher. „Wenn jemand zu spät kommt, kriegen wir das häufig hin, der Ablauf im Impfzentrum ist aber sehr genau getaktet. Deswegen können wir nicht garantieren, dass es immer möglich ist“, sagt Fuhrmann. Wer seinen Termin ganz vergisst, müsse einen neuen vereinbaren. Die kassenärztliche Vereinigung Bremen hat keine Zahlen zum no-show-Effekt. „Eine Tendenz zu einer Impfmüdigkeit ist aber zu erkennen“, sagt Sprecher Christoph Fox.

Seit vergangenem Mittwoch bietet das Land Bremen auch 16- und 17-Jährigen eine Impfung an. Bis Montagnachmittag wurden 780 Jugendliche zu Impfungen eingeladen, außerdem rund 5.000 Personen über 18 Jahren. „Wir schaffen es zur Zeit sehr schnell unsere Wartelisten zu leeren. Aktuell lohnt es sich, sich auf eine der Registrierungslisten im Impfzentrum zu setzen“, betont Fuhrmann. Man würde momentan sehr schnell eingeladen werden.

Nachfrage sinkt

Bei den Hausärzten sei dies von Praxis zu Praxis unterschiedlich. „Allerdings merken wir auch einen Wandel. In den letzten Wochen gab es noch einen großen Lauf auf die Impfungen, mittlerweile haben wir das Gefühl, dass die Nachfrage in den Praxen sinkt und das Angebot steigt“, sagt Fox.

In Bremen waren am Dienstagnachmittag 62 Prozent der Einwohner erstgeimpft. Somit ist die Hansestadt deutschlandweit am schnellsten. In Niedersachsen haben 55,2 Prozent ihre erste Impfung erhalten. Schlusslicht ist Sachsen mit 47,8 Prozent .

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