Das neue Krankenhaus soll die Sicht von der Wildeshauser Straße auf den denkmalgeschützten Högerbau möglichst wenig beeinträchtigen Grafik: Gerlach Schneider Partner Architekten Das neue Krankenhaus soll die Sicht von der Wildeshauser Straße auf den denkmalgeschützten Högerbau möglichst wenig beeinträchtigen Grafik: Gerlach Schneider Partner Architekten
Stadtkrankenhaus

Historisches Bauprojekt

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Detaillierte Informationen zum neuen Delme-Klinikum vorgestellt. Gesamtinvestition 180 Millionen Euro

Als „ein wunderbares Projekt für die medizinische Versorgung in der Region“, schwärmte Oberbürgermeister Axel Jahnz am vergangenen Donnerstag in der Markthalle vom neuen Stadtkrankenhaus. Bereits ab Juli diesen Jahres wechselt der Name von Josef-Hospital Delmenhorst auf Delme-Klinikum Delmenhorst.

Aus JHD wird Delme-Klinikum Delmenhorst

Über ein Jahr und hunderte von Stunden stecken bereits jetzt in der Planung für das neue Krankenhaus, das 2026 in Betrieb gehen soll. „In die Planung sind die Wünsche und Forderungen der Belegschaft eingeflossen. Das sorgt dafür, dass wir Prozesse optimieren können und sich die späteren Nutzer eng mit dem neuen Krankenhaus identifizieren“, betonte Krankenhaus-Geschäftsführer Florian Friedel.

Die ersten sichtbaren Spuren hat das Großprojekt an der Wildeshauser Straße bereits hinterlassen. Vier Einfamilienhäuser sind größtenteils verschwunden, genauso wie zahlreiche Bäume. Der Bau des Parkdecks schreitet zügig voran – inklusive neuer Zufahrtstraße. Sie soll Ende Juni fertig sein.

180 Millionen Euro

Für 1. Juli ist der symbolische Spatenstich für den Neubau geplant – im Beisein von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. 150 Millionen von der Gesamtsumme in Höhe von 180 Millionen Euro kommen aus Hannover.

„Allerdings finanziert das Land nur die stationäre Versorgung. Die ambulante Versorgung der Patienten – immerhin ein nicht unerheblicher Anteil im Krankenhausalltag – muss vom Träger, in diesem Fall der Stadt Delmenhorst, finanziert werden“, erklärte Friedel. Immerhin rund 30 Millionen Euro.

Laut Zeitplan soll die Baugrube zum Jahresende fertig sein, mit dem Rohbau soll im Frühjahr 2022 begonnen werden. Wenn alles nach Plan läuft, könnte das Delme-Klinikum 2026 seinen Betrieb aufnehmen, ein mögliches, angrenzendes Ärztehaus würde ein Jahr später starten. Auch eine Rettungswache soll auf dem Krankenhausgelände untergebracht sein. „Das verdeutlicht die Wichtigkeit dieses Projekts für Delmenhorst und die Region“, sagte Jahnz.

Eröffnung im Frühjahr 2026

Das neue Stadtkrankenhaus wird man sowohl ebenerdig über den Höger-Platz als auch unterirdisch über das zweistöckige Café betreten können. Hierfür nutzen die Architekten von Gerlach Schneider Partner (GSP) die Hanglage. Der Eingangsbereich mit Hotellobby-Charakter bietet neben einem Empfangstresen Sitzmöglichkeiten, einen Kiosk sowie eine Bibliothek. Dieser Bereich ist öffentlich zugänglich. Genau wie der „Raum der Stille“.

Das neue Krankenhaus soll die Sicht von der Wildeshauser Straße auf den denkmalgeschützten HögerDas Krankenhaus wird in den Hang hineingebaut. Grafik: Gerlach Schneider Partner Architekten

Das neue Krankenhaus soll die Sicht von der Wildeshauser Straße auf den denkmalgeschützten HögerDas Krankenhaus wird in den Hang hineingebaut. Grafik: Gerlach Schneider Partner Architekten

Der Wirtschaftsbereich wird sich auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite befinden, samt neu zu bauender Zufahrtstraße.
Den Planern war es wichtig, für das Gebäude so viel Tageslicht wie möglich zu nutzen. Das sollen die begrünten Innenhöfe und die Hauptwege mit Tageslichteinfall gewährleisten.

Zentraler OP als Herzstück der Klinik

Im ersten Obergeschoss ist das Herzstück der Klinik – der zentrale OP inklusive Aufwachraum und ambulantem OP – untergebracht. Dort werden unter anderem auch die Entbindungsstation, die Gynäkologie und die Urologie angesiedelt. „Diese Stationen profitieren von der Nähe zum OP“, erklärte Architekt Björn Groß von GSP.

Im Stockwerk darüber sollen neben der Lüftungsanlage und jeder Menge Technik, vor allem die minderjährigen Patienten ihre neue Heimat finden. Dank Dachterrasse wird die Spielfläche sich auch auf den Außenbereich erstrecken. „Immerhin gibt es Kinder, die die Station nicht verlassen dürfen“, so Groß.

Begrünte Flachdächer

Im dritten Obergeschoss ist der Großteil der Patientenzimmer untergebracht, alle mit eigener Nasszelle ausgestattet. „Die Stationen arbeiten im Verbundsystem, können notfalls aber auch autark betrieben werden“, sagte Groß.

Bei der Optik der Fassade orientierte man sich am benachbarten, denkmalgeschützen Högerbau. So kommt echter Klinker zum Einsatz. Das Grünsystem rund um das Krankenhaus soll ausgebaut werden, die Bodenversiegelung sich so gering wie möglich halten.

Nachnutzung des Högerbaus noch unbekannt

Über die Nutzung des Ackers hinter dem Krankenhaus und die Nachnutzung des Högerbaus muss sich der im September neu gewählte Stadtrat Gedanken machen. Jahnz würde gerne viel Grünfläche beim Krankenhaus sehen.

Das neue Delme Klinikum Delmenhorst aus der Vogelperspektive. Grafik: Gerlach Schneider Partner Architekten

Das neue Delme Klinikum Delmenhorst aus der Vogelperspektive. Grafik: Gerlach Schneider Partner Architekten

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