Fast war es so, als wäre Werder immer noch in der ersten Liga. Pay-TV-Sender Sky ließ seinen Reporter Torben Hoffmann vom Trainingslager der Grün-Weißen in Österreich berichten. Der hatte zwar nichts Spektakuläres zu melden, doch er war eben da, während im Hintergrund der neue Werder-Trainer Markus Anfang und die Mannschaft bei strahlendem Sonnenschein eine Trainingseinheit bestritten.
Noch sind die Bremer eine große Nummer für Deutschlands Bundesligasender Nummer 1. Vor allem, weil der Club nach 41 Erstligajahren gefühlt immer noch dazu gehört zum Konzert der ganz Großen, die eine Liga höher wegen der noch laufenden EM erst langsam wieder in die Vorbereitung einsteigen.
Zwei Mal im Top-Spiel
Für Neu-Zweitligist Werder geht es jetzt schon in die heiße Phase. Knapp drei Wochen sind es nur noch bis zum Zweitligaauftakt im Weserstadion gegen Hannover 96. Auch dann wird man sich noch so wie früher im Rampenlicht fühlen: Denn am Samstag, 24. Juli (drei Wochen vor Start der 1. Liga), wird das kleine Nordderby als Top-Spiel des Tages erst um 20.30 Uhr angepfiffen. Ebenso eine Woche später, wenn die Auswärtspartie in Düsseldorf ebenfalls an einem Samstag um 20.30 Uhr steigt.
Anfang hat vier Neue
Vorfreude auf Flutlichtspiele auf der einen Seite – Einstudieren des neuen Spielsystems und Basteln am neuen Kader andererseits. Und das Spielerportfolio, das Trainer Anfang für die neue Spielzeit zur Verfügung hat, ändert sich auch beinahe täglich. Anthony Jung (von Bröndby Kopenhagen), Nicolai Rapp, und Lars Lukas Mai (beide von Darmstadt 98) sind bereits neu dazu gekommen. Ebenso Kyu-hyun Park, der aus der eigenen 2. Mannschaft hochgezogen und jetzt fest verpflichtet wurde.
Noch mehrere Akteure auf dem Absprung
Auf der anderen Seite hat Patrick Erras den Club verlassen und schließt sich Ligakonkurrent Holstein Kiel an. Milot Rashicas Wechsel zu Norwich City hat Werder immerhin schon rund 10 Millionen Euro in die Kasse gespült. Aber da dürfen noch weitere Abgänge folgen mit denen auch noch ein paar Millionen zu erzielen sind. Ludwig Augustinsson, Josh Sargent, Milos Veljkovic, Maximilian Eggestein und Keeper Jiri Pavlenka sind wahrscheinliche Kandidaten. Sollte der derzeit noch angeschlagene Pavlenka Werder verlassen, wäre das wohl das geringste Problem: Mit Stefanos Kapino, Michael Zetterer und Eduardo Dos Santos Haesler hat der Club sogar drei potenzielle Nachfolger mit im Trainingslager.
Testspiele gegen Sofia und St. Petersbug
An diesem Sonntag (16 Uhr) bestreitet Werder im Trainingslager in Zell am Ziller sein erstes Testspiel: Gegner ist mit ZSKA Sofia der bulgarische Rekordmeister und aktuelle Pokalsieger – ein Club mit klangvollem Namen. Am kommenden Mittwoch um 18 Uhr dürfte es an gleicher Stelle beim Test gegen Zenit St. Petersburg allerdings noch eine Nummer schwerer werden: Zenit ist der aktuelle russische Meister.