Selten hat sich innerhalb einer Woche bei Werder Bremen so viel zum Positiven verändert, wie in den vergangenen Tagen. Mit einem Doppelschlag auf dem Transfermarkt hat der Verein seine offensive Schlagkraft erheblich erhöht. Nachdem Werders sportliche Substanz einen Monat lang durch insgesamt acht Abgänge erheblich gelitten hatte sorgen die Verpflichtungen von Marvin Ducksch und Roger Assalé nicht nur für einen Stimmungsaufheller für die arg gebeutelte Fanseele, sondern verleihen den Grün-Weißen auch wieder eine ganz andere Schlagkraft.
Qualität hat ihren Preis
Die Ducksche Statistik der vergangenen Jahre steht vor allem für eins: Tore. Bei seiner letzten Station in Hannover war der 1,88-Meter-Mann in 70 Partien an 48 Toren direkt beteiligt. Ducksch ist übrigens erst der fünfte Fußballer, für den ein Zweitligist mehr als eine Million Euro auf den Tisch legt, aber nachgewiesene Qualität hat eben auch ihren Preis und Werder nach dem Aderlass und schon lange fehlender Durchschlagskraft auch dringend Bedarf.
Maximalen Mehrwert geben
Während man bei Ducksch ziemlich genau weiß, was man erwarten darf, ist der zweite Neue in Deutschland noch ein unbeschriebenes Blatt. Der 27-jährige Roger Assalé spielte zuletzt beim französischen Erstligaabsteiger FCO Dijon und soll für die Bremer jetzt den Turbo auf dem Flügel zünden.
Als schnell und zweikampfstark beschreibt sich der Mann von der Elfenbeinküste selbst. Und wer ihn bei seinem ersten Auftritt in Bremen erlebt hat, der würde in sofort noch als großen Teamplayer einschätzen. Selten hat in Werders Presseraum ein Akteur auf dem Podium gesessen, der bescheidener und pflegeleichter rüberkam. So nach dem Motto: Ich spiele da, wo der Trainer mich hinstellt, wo es für den Verein am besten ist und ich der Mannschaft einen maximalen Mehrwert geben kann.
Ducksch in der Startelf gegen Hansa
Soll aber nicht heißen, dass der Mann nicht ambitioniert ist, denn auch das ist zu spüren.
Dass Trainer Markus Anfang am Sonntag im Heimspiel (13.30 Uhr) gegen Hansa Rostock von Beginn an auf Marvin Ducksch (für den zuletzt formschwachen Niclas Füllkrug) setzen wird, das gilt als sicher. Ob Assalé , der erst am Freitagnachmittag in Bremen präsentiert wurde, ebenfalls in der Startformation rückt, ist jedoch ungewiss.
Eigene Qualitäten ausspielen
„Zuletzt hatte ich lange und volle Tage. Aber wenn der Trainer mich aufstellt, bin ich bereit am Sonntag zu spielen. Als Fußballer musst du immer bereit sein“, kündigt der nur 1,67 Meter große Neue an, dem seine zumeist weitaus größeren Gegenspieler übrigens nur wenig Respekt einflößen, wie er berichtet.
„Ich bin in meiner Karriere auch mit Verteidigern klargekommen, die mir körperlich klar überlegen waren. Da muss man eben seine eigenen Qualitäten ausspielen“, lacht Assalé. Zudem werde auch in Frankreich sehr physisch gespielt.