In der Gastronomie müssen die Gäste ihre Kontaktdaten hinterlegen. Die Apps Luca und Gast Bremen sollten das vereinfachen, haben aber kaum etwas genutzt. Foto: Meyer
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Luca App kaum genutzt

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Warum Bremen für ein Programm zahlt, das es fast gar nicht einsetzt.

Netto 215.670 Euro zahlt das Land Bremen dafür, dass die Gesundheitsämter die Luca-App ein Jahr lang nutzen dürfen, um Kontaktpersonen von Corona-Infizierten aufspüren zu können. Tatsächlich gab es bisher nur fünf Abfragen, wie Lukas Fuhrmann sagt, der Sprecher des Gesundheitsressort. „Bei der App Gast Bremen war es nur ein Fall.“

Entwickelt wurde die Luca-App vom Berliner Startup Nexenion, 25 Millionen Bürger sind laut seinen Angaben zufolge in Deutschland bei Luca registriert. Die App Gast Bremen, ein Angebot der Bremer Gastro-Gemeinschaft, kommt auf 160.000 aktive Nutzer. Ungefähr 1,5 Millionen Mal wurde sich dort eingecheckt.

Keine Angaben

„Die positiv Getesteten geben in vielen Fällen nicht an, dass sie im infektiösen Zeitraum in Einrichtungen waren, in denen sie Kontaktdaten hinterlegen mussten“, begründet Fuhrmann die niedrige Zahl an Nachverfolgungen. Auch appelliert er an die Anbieter, die Apps deutlich zu verbessern. „Eine Eingrenzung der jeweiligen Anwendungsgebiete beispielsweise in abgegrenzte Bereiche in Fitnessstudios oder der Gastronomie gäbe deutlich bessere Auskünfte“, sagt Fuhrmann.

Für die Anschaffung der Gast Bremen App musste das Land Bremen nichts zahlen, jedoch hat sich das Wirtschaftsressort mit 70.000 Euro daran beteiligt.
„Uns war es ein Anliegen, nicht nur eine einzige Registrierungsmöglichkeit anzubieten, sondern mehrere“, sagt Fuhrmann. Eine Verlängerung von Luca stehe erst im kommenden Frühjahr an. „Es gibt dazu noch keine Tendenz.“

Gast Bremen weiter nutzen

Die Verlängerung von Gast Bremen sei für das Land Bremen kostenlos, sagt Oliver Trey von der Bremer Gastro-Gemeinschaft.
Zudem soll die App nach Corona weiter genutzt werden, etwa um einen Tisch im Restaurant zu reservieren. Solch ein System ist schon in Planung. Auch ein Einsatz als Restaurantführer und für Gutscheine erwägt die Gastro-Gemeinschaft.

„Die App ist von der Bremer Gastronomie für die Bremer Gastronomie. Sie soll helfen, das Leben ein Stück weit einfacher zu machen“, erklärt Trey. Kleinigkeiten wie Erinnerungen an Reservierungen via App sollen der Branche helfen, wieder kostendeckend arbeiten zu können.

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