In einer nachgestellten Situation wird die Radfahrerin belangt, weil sie mit Handy in der Hand auf einem Fußgängerweg gefahren ist. Foto: Neeland
Fahrradstreife

Mit dem Rad auf Streife

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Die neuen Fahrräder der Polizei können auf 45 Stundenkilometer beschleunigen.

In Berlin gibt es sie schon seit sieben Jahren, in Hamburg seit 1996 saisonal und seit 2004 ganzjährig, in Hannover seit diesem Jahr – und jetzt auch in Bremen: die Fahrradstaffel der Polizei. „Bremen ist eine Fahrradstadt“, sagt Daniel Heinke, Leiter der Polizeidirektion. „Das zeigen nicht nur die Verkaufszahlen, sondern auch die Unfallstatistiken.“

Um dem entgegenzuwirken, aber auch um öffentlich sichtbarer zu sein, setzt die Bremer Polizei ab sofort auf Zweiräder, genauer gesagt auf S-Pedelecs. „Wir haben sechs Stück bereitgestellt und schauen nun: Sind die praxis-tauglich?“, erklärt Innensenator Ulrich Mäurer. Es sei eine Art Pilotprojekt. Bei Erfolg erwägt er einen Ausbau der Streife.

Kein Ersatz für Streifenwagen

Die mit Elektrokraft angetriebenen Fahrräder kosten inklusive Schloss 6.300 Euro und können auf 45 Stundenkilometer beschleunigen. Allerdings sollen sie keinen Streifenwagen ersetzen. „In vielen Situationen sind Autos aber ungeeignet. Ich denke da an Situationen am Osterdeich oder in den Wallanlagen, wo Fahrräder einfach von Vorteil sind“, sagt Mäurer. Ziel sei es, im gesamten Stadtgebiet zu unterschiedlichen Uhrzeiten Streife zu fahren.

„Der Fokus liegt zwar auf den Radfahrern im Verkehr, jedoch soll die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, also auch für Autofahrer und Fußgänger, durch die Fahrradstreife verbessert werden“, sagt der Innensenator. Von Vorteil sei auch, dass die Fahrräder zum Klimaschutz beitrügen. „Das finden wir natürlich gut, bei der Polizei legen wir unsere Schwerpunkte allerdings auf andere Ziele“, sagt der SPD-Politiker.

Leuchtend gelbe Jacken

Momentan sind 16 Polizisten der technischen Einsatzeinheit im Team der S-Pedelec-Streife. Zu erkennen sind sie an ihren leuchtend neongelben Jacken. „Wir wollen einerseits im Verkehr gut erkennbar sein und andererseits zeigen, dass wir als Streife vor Ort sind“, sagt Heinke.

Zusätzlich sollen in Zukunft auch weitere Polizisten als Fahrradstreife unterwegs sein. „Wir streben eine Zahl im höheren zweistelligen Bereich an“, sagt Heinke. Die Räder dieser Streifen werden allerdings nur 25 Kilometer pro Stunde fahren. Weiterhin werden zwei sogenannte Fat Bikes angeschafft. „Die haben extra breite Reifen und sind sehr gut geeignet für Einsätze im Schnee und auf unebenem Gelände“, sagt Mäurer. „Mit unseren Fahrradstreifen kann man also überall und das ganze Jahr über rechnen.“

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