Werders Mannschaft steckt im Umbruch: Für Eren Dinkci (re.) und viele andere junge Spieler eröffnen sich da große Chancen. Foto: Nordphoto Eren Dinkci (re.) hatte gegen den Karlsruher SC als Außenangreifer einige gute Aktionen. Der erst 19-Jährige gehört zu den Bremer Hoffnungsträgern. Foto: Nordphoto
Noch sechs Tage

Von Strohhalmen und Mutmachern

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Sportlich passabel, auf dem Transfermarkt jedoch erfolglos: Werder läuft die Zeit davon. Kommt Ducksch?

Erst hatte Werder kein Geld, dann kein glückliches Händchen oder potentere Nebenbuhler und jetzt geht dem Erstliga-Absteiger auch noch die Zeit aus. Nur noch sechs Tage ist das Sommertransferfenster geöffnet. Bis kommenden Dienstag um 18 Uhr müssen Neuverpflichtungen inklusive Verhandlungen mit dem jeweiligen Spieler, dem abgebenden Club sowie der medizinischen Untersuchung und dem obligatorischen Papierkram erledigt sein.

Seit einem Monat kein Neuzugang

Immer wieder kursieren Namen von Spielern, zu denen Werder, seine Fühler ausgestreckt hat, doch zu einer Unterschrift bei den Grün-Weißen hat es in den vergangenen Wochen nicht gereicht. Selbst nicht von solchen Akteuren, für die die Aussicht auf einen möglichen Stammplatz in der 2. Liga und bei einem so namhaften Verein wie Werder, durchaus eine Verbesserung hätte sein können. Stellvertretend dafür Hannovers Linton Maina. Der hat sportlich zwar noch nicht viel erreicht, hofft aber lieber auf ein Erstligaangebot. Seit dem ersten Saisonspiel gegen Hannover 96 am 24. Juli – also vor genau einem Monat – haben die Bremer zwar acht Spieler abgegeben, aber keinen einzigen dazu bekommen.

Hängepartie um Giakoumakis

Der Kader ist in Sachen Größe, Qualität und Erfahrung ausgedünnt. Wie ein hoffnungsvollen Strohhalm wirkt da noch Georgios Giakoumakis. Der Grieche, in der vergangenen Saison mit 26 Treffern Torschützenkönig beim holländischen Erstligaabsteiger Venlo, war vor einer Woche sogar zu einem kurzen Kennenlernen in der Hansestadt. Wenn Werders Scouting-Boss und Leiter Profifußball, Clemens Fritz, ihm gegenüber da aber genauso wenig überzeugend aufgetreten sein sollte, wie er am Tag darauf in einer Medienrunde über Giakoumakis sprach („Es gibt noch andere Optionen“), dann dürfte sich das Interesse des Angreifers in Grenzen halten.

Doch noch Einigung mit Hannover?

Dass Fritz beim gleichen Pressegespräch noch mehrere Neuzugänge ankündigte („Dass noch etwas passieren wird, steht fest“), erscheint angesichts der vielen Körbe, die sich Werder zuletzt abgeholt hat, ziemlich mutig. Angesichts der Tatsache, dass sowohl im Angriff, als auch im Mittelfeld und in der Abwehr Bedarf besteht – was auch Fritz bestätigte – bleibt dem Ex-Profi aber auch keine andere Aussage übrig. Wobei es am Dienstagabend dann plötzlich doch eine aufsehenerregende Neuigkeit gab. Nach Informationen der „Bild“ soll Werder doch bei Marvin Ducksch zugeschlagen haben. Noch vor kurzem hatte Hannover 96 seinem wichtigsten Angreifer einen Wechsel an die Weser verwehrt. Nun sollen sich die Bremer doch noch mit dem Zweitliga-Konkurrenten geeinigt haben. Heute soll der 27-Jährige den Medizincheck absolvieren.  Werder-Trainer Markus Anfang und Ducksch kennen sich gut: In der Saison 2017/18 schafften beide mit Holstein Kiel fast den Durchmarsch in die 1. Liga und Ducksch wurde mit 18 Treffern Torschützenkönig der 2. Liga.

Nächste Aufgabe ist Aufsteiger Rostock

Als Mutmacher hielt am vergangenen Samstag sicherlich Werders recht guter Auftritt beim 0:0 in Karlsruhe her. Zwar gelang den Bremern trotz langer Überzahl kein Tor, doch die Leistung war deutlich besser als das 1:4 in der Vorwoche gegen Paderborn. Angesichts der schwierigen Gesamtlage ist der Zweitligastart mit 5 Punkten aus 4 Spielen (1 Sieg, 2 Remis, 1 Niederlage) völlig in Ordnung. Im Heimspiel gegen Aufsteiger Hansa Rostock (4 Punkte) am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) wollen die Fans aber sehen, dass sich der positive Trend fortsetzt – und zwar mit oder ohne Neuzugänge.

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