Eine wirklich gute erste Halbzeit und ein mittelmäßiger zweiter Durchgang waren zu wenig, für Werder, um den zweiten Saisonsieg einzufahren. Mit einem 0:0 ging es am Samstag auf die Heimreise vom Karlsruher SC, wo die Grün-Weißen einmal mehr zeigten, wo ihr Hauptproblem liegt: Beim Toreschießen.
Das klappte trotz klarem Chancenplus auch gegen den gut in die Saison gestarteten KSC nicht, obwohl Werder nach einer Gelb-Roten Karte gegen die Hausherren, sogar 35 Minuten mit einem Mann mehr agieren durfte. Doch was dabei am Ende herauskam war einfach zu wenig: Sinnbildlich der Abschluss von Felix Agu in der 89. Minute, als der Mittelfeldmann unbedrängt aus 14 Metern abziehen kann: Sein Schuss mit der Innenseite aber zu mutlos, zu schwach, zu unplatziert und deswegen kein Problem für Karlsruhes sicheren Rückhalt, Keeper Marius Gersbeck.
Viele aussichtsreiche Situationen
Der KSC wirkte lediglich in den ersten zehn Minuten der Partie gefälliger, ohne jedoch wirklich Torgefahr auszustrahlen. Werder begann auf der Baustelle Wildparkstadion, wo auf der Seite der Gegengeraden noch ein riesiges Loch klafft, oft ungenau und mit einigen Stockfehlern. Doch in der Folge änderte sich das Bild: Romano Schmid über die linke Seite, Eren Dinkci über rechts und Niklas Schmidt durch die Mitte keierten immer wieder aussichtsreiche Situationen.
Weiter auf der Jagd
Was jedoch fehlte, das war ein Vollstrecker. Und da richteten sich, wie schon so oft in den vergangenen Wochen, erneut alle Blicke auf Niclas Füllkrug. Und dieser sollte auch schnell in eine aussichtsreiche Position kommen: Von Schmidt steil geschickt, tauchte er halblinks vor KSC-Keeper Gersbeck auf, anstelle des langen Ecks, traf sein Schlenzer allerdings nur ins gegenüberliegende Seiten-Aus.
Doch der Angreifer wurde weiter gesucht von seinen Kollegen. Füllkrug blieb also dran auf der Jagd nach einem Erfolgserlebnis, rutschte entschlossen in eine Flanke auf den kurzen Pfosten, wurde aber geblockt – und setzte einen Kopfball aus guter Position weit über den Kasten.
Schubser gegen Rapp aber kein Elfer
Einmal zeigte „Lücke“ dann doch seine Klasse, als er ohne lange zu fackeln und das Ziel anzuvisieren, den Ball aufs lange Eck drosch. Zwar reagierte Gersbeck prächtig, doch Nicolai Rapp wäre bei dem Abpraller zur Stelle gewesen (29.), wäre er von seinem Gegenspieler nicht geschubst worden. Jedoch zu wenig für einen Elfer, befand der Schiri.
Jedoch positiv an diesem Nachmittag: Auf der Gegenseite spielte Werder-Keeper Michael Zetterer erstmals in dieser Saison zu Null und zeigte dabei zwei Glanzparaden.