Rashica, Sargent, Osako und Johannes Eggestein weg, Leonardo Bittencourt weiterhin verletzt und noch kein neuer Stürmer in Sicht. Werder-Trainer Markus Anfang muss auch im heutigen Zweitliga-Heimspiel gegen den SC Paderborn im Angriff mit dem klarkommen, was sein Kader noch zu bieten hat. Vielleicht ist ihm in der Nacht zu Freitag ja eine neue Idee gekommen, die er unbeobachtet ausprobieren wollte. Die ursprünglich als öffentlich angekündigte Trainingseinheit verlegte Werder jedenfalls auf Platz 11, und sperrte damit Fans und mögliche Spione aus.
In der Pressekonferenz vor dem Spiel ließ sich Anfang jedenfalls nicht in die Karten schauen. „Wir können über die Außen variabel aufstellen. Wir haben auch im Sturmzentrum Möglichkeiten, mit anderen Spielertypen zu arbeiten“, orakelte der Cheftrainer. Damit könnte etwa Eren Dinkci gemeint sein, der bisher auf dem Flügel zum Einsatz kam oder Nick Woltemade, der in den ersten drei Pflichtspielen dieser Saison noch keine große Rolle spielte. Aber natürlich auch Romano Schmid, der wieder eine Station nach vorne wandern könnte, wenn Nikolai Rapp fit genug ist, um im Dreiermittelfeld schon in der Startelf auf dem Platz zu stehen.
Sicherheit durch Wiederholung
Überhaupt, es müsse ja nicht unbedingt ein Stürmer sein, der die Tore für Werder erzielt: „Wir haben keinem Spieler verboten Tore, zu machen“, sagte Anfang. Den Schlüssel zum Erfolg sieht er im Training. „Wir müssen die Spieler immer wieder in diese Positionen bringen. Die hohe Wiederholungszahl entscheidet darüber, dass Du die Sicherheit hast und dann auch die Tore machst“, erklärte er.
Er sprach von einer intensiven Trainingswoche. „Ich glaube, dass wir gut gerüstet sind. Wir wollen da rausgehen mit diesem Gefühl und das auch verbreiten. Da sind wir in der Pflicht zu transportieren, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen wollen, damit dann der Funke überspringt auf die Fans“, so Anfang.
Paderborn startete mit zwei Unentschieden in die Liga. Dabei agierte das Team aus Ostwestfalen in zwei etwas unterschiedlichen Grundformationen. War es beim 0:0 in Heidenheim ein 4-2-3-1, setzte Coach Lukas Kwasniok beim 2:2 daheim gegen Nürnberg anfänglich auf ein 4-3-3, ähnlich der von Markus Anfang bevorzugten Grundordnung.
Anfang warnt vor Standards
Besonders auffällig dabei die hohe Effektivität vor dem Tor im Spiel gegen Nürnberg. Von gerade einmal drei Abschlüssen aufs Tor der Franken waren zwei drin. Ganz anders dagegen vergangene Woche im Pokal bei Dynamo Dresden. Dort schossen die Paderborner 21-mal aufs Tor, doch nur Torjäger Sven Michel traf bei der 1:2-Niederlage.
Markus Anfang warnte am Freitag insbesondere vor den Paderborner Standardsituationen. „Es gilt für uns, das konsequent zu verteidigen, den Gegner vom Tor weg zu halten und Standardsituationen zu vermeiden“, so Anfang. Dann habe Paderborn kopfballstarke Leute, die mit nach vorne kämen.