„Das Münchner Oktoberfest wurde frühzeitig abgesagt, genauso wie das Volksfest Wasen in Stuttgart. Somit ist der Bremer Freimarkt das einzige, große Volksfest, dass es in diesem Herbst in Deutschland stattfindet“, sagt Rudolf Robrahn, der erste Vorsitzende des Bremer Schaustellerverbands.
„Alle Blicke sind nun auf den Freimarkt gerichtet – und zwar bundesweit“, sagt Robrahn. Es sei der richtige Schritt, den Freimarkt in diesem Jahr auszurichten. „Es ist keine Softvariante. Außer ein paar kleinen Einschränkungen wird er so stattfinden, wie die Besucher ihn kennen“, sagt Robrahn.
Kommunikation auf Augenhöhe
Er findet es gut, dass Bremen nicht direkt den Markt abgesagt hat, sondern die Lage immer weiter beobachtet hat. „Wir Schausteller wurden immer miteingebunden, es fand eine Kommunikation auf Augenhöhe statt.“ Dies sei einer der Gründe, warum der Freimarkt nun stattfinden könne. Knapp 250 Schausteller-Betriebe sind in diesem Jahr auf der Bürgerweide zu finden. „Normalerweise haben wir rund 300 Betriebe. Allerdings sind nun beispielsweise die Fläche am Bahnhofsausgang oder am Ausgang am Schlachthof nicht bebaut. Das Hauptgelände ist komplett voll.“
Einige Schausteller waren aufgrund des kurzen Planungszeitfensters noch nicht bereit: „Um Kosten zu sparen, wurden manche Betriebe komplett heruntergefahren. Nun hat die Zeit gefehlt, um beispielsweise TÜV oder genug Personal zu bekommen“, erklärt der Schausteller.
Klassiker mit dabei
Bei der Auswahl habe man darauf geachtet, dass die gewohnten Klassiker mit dabei sind – egal ob die Achterbahn Wilde Maus, das Riesenrad, der Musikexpress oder der Break Dancer – für jedes Alter ist eine Attraktion dabei. „Auch kulinarisch haben wir natürlich alle Klassiker vor Ort“, sagt Robrahn.
Die Großzelte sind vertreten, nur in einer anderen Variante. „Als Bierzelte aufgebaut kann nun trotz Corona im Bayernzelt, im Riverboat oder in der Almhütte gesungen und getanzt werden“, freut sich der erste Vorsitzende.
„Ich erwarte gutes Wetter und dass sich die Bremer auf den Freimarkt freuen und mit der Veranstaltung zufrieden sind. Am Ende möchte ich sagen können: Auch der Freimarkt im Jahr 2021 war eine runde Sache.“
Wieder eigenes Geld verdienen
Am wichtigsten sei für Robrahn aber, dass die Schausteller nun wieder ihr eigenes Geld verdienen können. „Das letzte Mal haben wir zum Weihnachtsmarkt 2019 unter normalen Umständen gearbeitet“, sagt der erste Vorsitzende des Schaustellerverbands. „Es wird Zeit, dass wir endlich wieder das tun, was wir am besten können: Den Menschen Freude bereiten, mit dem, was wir tun.“