Die Landesjägerschaft warnt davor, dass in und um Bremen vermehrt Waschbären leben. Der ursprünglich in Nordamerika beheimatete Kleinbär bedroht heimische Arten.Foto: Pixabay
Ausbreitung

Gefahr durch Waschbären

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Bremer Jäger warnen vor starker Verbreitung von Waschbären. Auch Nilgänse bereiten zunehmend Probleme.

Sie sind süß und possierlich, aber gefährlich für heimische Tiere: Waschbären. Rund um Bremen breiten sie sich rasant aus. Jäger und Umweltschützer warnen schon. Gemeinsam mit den Nilgänsen oder den Nutrias, den Biberratten, zählen die Waschbären inzwischen zu den häufigsten gebietsfremden Tieren, die in und Bremen leben.

„Der Waschbär ist für uns ein großes Thema. Die Population hat seit dem letzten Jahr stark zugenommen“, sagt Marcus Henke, Vizepräsident der Landesjägerschaft Bremen. „Im Blockland ist bereits eine komplette Graureiherkolonie mit über 30 Horsten den Nagern zum Opfer gefallen“, berichtet er. Auch in der Innenstadt seien sie vermehrt gesehen worden.

Nachtaktive Tiere

Dort steigen die nachtaktiven Tiere gerne in Häuser ein, meist über das Dach, hinterlassen Kot oder Beute. „Sie erklimmen ohne Probleme hohe Bäume und sogar Hauswände und räubern in Nisthöhlen. Kein einheimisches Raubtier ist in der Lage, die Gelege von Höhlenbrütern und sogar Greifvogelhorste zu plündern“, erklärt Henke. Ursprünglich stammt der Waschbär aus Nordamerika, über Pelzfarmen hat er sich auch in Europa ausgebreitet.

Die Jagd nach den Nagetieren gestaltet sich dabei schwierig, wie Henke sagt. „Die Tiere sind sehr wehrhaft, können sogar Jagdhunden gefährlich werden.“

Mehr Nilgänse

Gestiegen ist in der City laut Stadtjägermeister Harro Tempelmann auch die Anzahl der Nilgänse. Die Nilgans ist mittlerweile an größeren Gewässern fast allgegenwärtig, sei es im Bürgerpark, in den Wallanlagen oder am Werdersee. „Sie verdrängen vor allem andere Wasservögel wie die Stockenten“, sagt Tempelmann. Zwischen dem 15. August und 1. Januar dürfen die Nilgänse zwar gejagt werden, aber nicht in befriedeten Gebieten in der Innenstadt. „Das Problem ist, dass für solche Gänse ein größeres Kaliber benötigt wird, was natürlich auch gefährlicher ist“, erklärt Tempelmann. Dennoch soll laut Tempelmann bald gestattet werden, die Nilgans per Sondererlaubnis auch innerstädtisch zu jagen.

Verdichten sich die Hinweise auf einen Waschbären auf dem Grundstück, sollte man sich an die Landesjägerschaft Bremen wenden, etwa per Mail an lj-bremen.de.

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