„Wer andere für Klimaschutz begeistern möchte, stößt nicht selten auf Widerstand“, sagt Christian Gutsche. Er ist Kommunikationstrainer speziell zum Thema Klima und lehrt, wie man argumentieren muss, um anderen Menschen für den Klimaschutz zu gewinnen. „Viele Leute reden zu viel und hören zu wenig zu. Dabei ist es bei diesem Thema sehr wichtig, auf seinen Gegenüber einzugehen“, erklärt der promovierte Physiker.
Oft werden zu viele Informationen und Fachbegriffe verwendet. „Wichtiger ist dabei viel mehr die emotionale Ebene. Wer Kinder hat, spricht sich vielleicht eher für weniger Autos aus, wenn man argumentiert, dass so weniger Kinder überfahren werden“, meint Gutsche.
Zu viele negative Emotionen nach dem Motto: Die Welt wird untergehen, ängstige die Menschen und sie verdrängen das Thema. „Für eine gute Argumentation müssen Gemeinsamkeiten gefunden werden zwischen den Gesprächspartnern“ sagt der Kommunikationstrainer.
In seinen Seminaren arbeitet Gutsche vier Aspekte ab: die Erkennung der Zielgruppe, die Vermittlung positiver Emotionen, die wichtigsten Fakten und der Umgang mit Widerständen.
Positiver Kommunizieren
In seinen Workshops üben die Teilnehmer in Rollenspielen, schlagfertig auf Reaktionen zu antworten und Dialoge zu eröffnen. „Das Ziel ist es, nach dem Workshop Klimaschutz positiver zu kommunizieren und so zum Handeln zu inspirieren“, sagt Gutsche, der seit Sommer 2020 als Klimakommunikationstrainer arbeitet. Dies ist aber nur ein Teil seiner Arbeit. „Ich habe mich 2019 mit der Hilfe des Vereins Bremer Solidarstrom, mit denen ich mich seit über 15 Jahren für die Energie- und Wirtschaftswende einsetze, selbstständig gemacht.“
Die Workshops gibt er deutschlandweit, auch online. Eine Einheit dauert meistens rund sechs Stunden. Auch das Evangelische Bildungswerk Bremen, das Starthaus Bremen oder die Deutsche Klimastiftung habe er schon gecoacht.
Für die Zukunft wünscht er sich, dass mehr Klimakommunikation betrieben wird. „Ich habe bereits jemanden ausgebildet, doch wir brauchen noch mehr Trainer, die die Leute motivieren, aber auch den Druck herausnehmen, perfekt zu handeln. Wir brauchen mehr unaufgeregte Vorbilder.“