Eine Schneise für den Rettungswagen: Im Bereich der östlichen Kurve der Rennbahn hat der Rennverein einen fünf Meter breiten Streifen gemäht. Foto: Nabu Bremen
Insekten

Ärger um Insektenschutzfläche

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Nabu wirft Rennverein vor, sich nicht an Nutzungsvereinbarung zu halten.

Der Renntag am kommenden Samstag auf der Galopprennbahn in der Vahr (siehe auch Seite 7 dieser Ausgabe) hat noch nicht einmal begonnen, da gibt es bereits einen Sturm der Entrüstung von Seiten des Naturschutzbundes Bremen (Nabu) der einen Ausschluss des Galoppsports von der künftigen Nutzung fordert.

Es geht um die Blühflächen auf der dem Geläuf der ehemaligen „Jagdbahn“ – also der früheren Hindernisstrecke innerhalb des Ovals der eigentlichen Rennbahn. Im Frühjahr hatten Nabu-Geschäftsführer Sönke Hofmann und dessen Mitarbeiter dort Blühmischungen und Hafer ausgesät, woraus sich ein buntes und summendes Blütenmeer „auf mehr als 1.500 Quadratmetern) (so der Nabu) entwickelt hatte, das bis in den Oktober hinein blühte. Nun seien für den Renntag 500 Quadratmeter auf der Jagdbahn abgemäht worden, sagt der Nabu-Chef mit Blick auf die fünf Meter breite Schneise. „Ich möchte gar nicht wissen, wie viele überwinternde Wildbienen dafür draufgegangen sind“, legt Hofmann martialisch nach.

Alles in Abstimmung

Auf Seiten des Rennvereins ist man sich keiner Schuld bewusst. Man habe in allen Belangen in Abstimmung mit der Zwischenzeitzentrale (ZZZ) gestanden, die das Gelände vermarktet, sagt Rennverein-Präsident Frank Lenk. Der gemähte Bereich sei für einen möglichen Einsatz eines Rettungswagens auf der Anlage notwendig gewesen. „Sollten wir da einen Fehler gemacht haben – was wir momentan aber nicht erkennen können – dann würden wir auch dazu stehen und schauen, wie wir das wieder gut machen können“, räumt Lenk ein. Auch der Rennverein habe großes Interesse daran, „dass die Natur in Stimmigkeit mit unserem Projekt läuft“.

„Der Schaden an der Blühfläche ist nun aber da und für diesen Winter nicht mehr zu reparieren“, kontert Hofmann und verweist darauf, dass die Nabu-Zwischennutzung als Ausschlussflächen für den Renntag gekennzeichnet gewesen seien. Lediglich die Mahd eines schmalen Saums von maximal einem Meter Breite sei mit den Naturschützern abgesprochen gewesen. „Wir haben nie etwas mit dem Nabu abgesprochen“, hält Lenk dagegen.

Flächen nicht freigegeben

Im Vertrag zwischen der ZZZ und dem Rennverein für die Durchführung der Veranstaltung sind in der Tat Flächen markiert, die für die Nutzung nicht freigegeben sind. Ob der Rennverein mit seiner Mähaktion in diese eingedrungen ist, dazu will sich die ZZZ erst nach einem Ortstermin am heutigen Mittwoch äußern.

„Die Skizze ist eine grobe Einordnung“, sagt Lenk, aber natürlich habe es neben diesen Plänen auch mündliche Absprachen gegeben, fügt er an. Was ihn maßlos ärgere sei die Wortwahl des Nabu in dessen Presseerklärung. „Das ist nicht hinnehmbar und kommt einer Aufforderung gleich uns zu sabotieren“. so Lenk. „Wir erwägen rechtliche Schritte.“

„Ich habe wirklich große Lust mit unserem Trecker mal vor dem Renntag das Geläuf kreativ umzugestalten“, war Nabu-Geschäftsführer Sönke Hofmann in der Presseerklärung zitiert worden, der zudem einen Ausschluss „rücksichtsloser Nutzer“ für die Zukunft fordert.

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