Angeregt von der Wissenschaftlervereinigung Scientists for Future startet die BASG eine einzigartige Aktion: Sie setzt eine Klimabahn auf die Schiene.Foto: Schlie
Klimaschutz

Neue Klimabahn startet

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Wie die BSAG gegen die Klimakrise anfährt und die Bremer mitnehmen will

Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) will den Klimaschutz vorantreiben, jedenfalls ein bisschen dazu beitragen. Deshalb startet sie an diesem Freitag die Klimabahn; eine Straßenbahn, die in den kommenden Monaten durch Bremen fahren soll und schon durch ihr Äußeres auffällt. Das Design basiert auf einer Vorlage des britischen Klimaforschers Ed Hawkins. Demnach steht das dunkelste Blau für das kälteste Jahr seit 1850 und das dunkelste Rot für das wärmste.
So will die BSAG nicht nur für den Klimaschutz werben, sondern die Bremer auch dazu anregen, selbst mitzuhelfen.

Dafür organisiert das Unternehmen verschiedene Aktionen in der Klimabahn, an diesem Freitag, Samstag und Sonntag etwa Vorträge von Wissenschaftlern. Abfahrt ist jeweils um 10, 11, 12 und 13 Uhr an der Haltestelle BSAG-Zentrum in der Neustadt. Dort endet die einstündige Tour auch, Zwischenstopps sind nicht vorgesehen.

Weitere Pläne

Bei der Klimabahn will es die BSAG nicht belassen. Noch in diesem Jahr stellt sie fünf vollelektrisch betriebene Busse in den Dienst, 15 weitere E-Busse sind bestellt. Auch über den Einsatz Wasserstoff-Bussen denkt das Unternehmen nach. Noch allerdings benötigen die meisten der 250 BSAG-Busse Diesel. Allerdings will das Unternehmen Jahr für Jahr rund 20 Busse austauschen, wie BSAG-Technikvorstand Matthias Zimmermann bei der Präsentation der Klimabahn ankündigt.

Außerdem will er die Straßenbahn-Linien ins Umland ausbauen. Auch sollen sie häufiger fahren. Und zwar so oft, wünscht sich Zimmermann, dass niemand mehr auf den Fahrplan schauen muss, um herauszufinden, wann er einsteigen kann.

Ruf-Busse

Wer dennoch weit zur nächsten Haltestelle laufen muss, soll sich künftig einen Ruf-Bus bestellen können. Solche On-Demand-Fahrzeuge hat die BSAG allerdings schon vor mehr als einem Jahr angekündigt. Wann sie kommen, kann Zimmermann immer noch nicht sagen.

Klar ist: Wer einen Kilometer mit der Straßenbahn statt mit dem eigenen Auto zurücklegt, erspart dem Klima im Schnitt 260 Gramm CO2. Das drängt Staatsrat Ronny Meier zu der Frage. „Muss man mit dem Auto individuell noch in die Stadt fahren?“ Meyer ist Staatsrat von Maike Schaefer, Senatorin für Umwelt, Mobilität und Stadtentwicklung und zudem Aufsichtsratschefin der BSAG.

Von Auto auf Bahn

Da liegt die Antwort nahe: Natürlich nicht. Meyer will erreichen, dass möglich viele Menschen vom Auto auf die Bahn umsteigen – und aufs Fahrrad. Da verweist er schnell noch mal auf die Fahrrad-Premiumrouten und auf den Umbau des Walls. „Auswärts werden wir dafür gelobt, in der Stadt spüren wir Gegenwind“, sagt Meyer und setzt nach: „Der treibt uns an.“

Die geplanten Fahrrad-Brücken übe die Weser lassen allerdings auf sich warten. Die Brücke über die Kleine Weser dürfte erst Mitte 2025 stehen, die Große Weserbrücke hin zu den Wallanlagen Mitte 2027, die Verbindung von Arsten und Habenhausen nach Hemelingen ebenfalls Mitte 2027 und für die Querung von Woltmershausen in die Überseestadt ist noch unklar, wann sie kommt.

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