Nein, es ist keine Garage. Sandra Malcherek hat ihr Unternehmen in ihrem kleinen Hofladen im Blockland gegründet. Dort verkauft sie ihre hausgemachten Produkte, darunter einen Ingwersirup. Doch damit gab sie sich noch nicht zufrieden. „Ich wollte das im größeren Stil ausprobieren und habe mein eigenes Startup gegründet“, berichtet Malcherek. Benannt hat sie ihr Unternehmen nach ihrem auffälligsten Produkt: Die Sirupmanufaktur. Nun kann sie eine besondere Küche nutzen, um zu expandieren: Hanse Kitchen, das neue Bremer Food Hub.
„Das Food Hub soll Gründerinnen und Gründer aus der Nahrungs- und Genussmittelbranche auf ihrem Weg begleiten“, sagt Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt. „Sie finden die notwendige Infrastruktur zur Produkt- und Rezeptentwicklung, Produktion, Lagerung und Analyse ihrer Produkte.“
Überregional zeigen, was Bremen kann
Das Ziel sei, überregional und auch international zu zeigen, welche Institutionen in Bremen im Bereich Lebensmittel existierten, sagt Vogt. „Schließlich ist Bremen seit Jahrhunderten ein Standort für gute Lebensmittel. Und mehr Unternehmen schaffen mehr Arbeitsplätze. Wir hoffen auf sieben Neugründungen bis 2022“, sagt die Senatorin. Derzeit arbeiten rund 10.000 Beschäftigten in der Bremer Nahrungsmittelbranche.
Hanse Kitchen nutzt zwei Standorte: Das Restaurant Beck‘s Stage in der ÖVB-Arena dient als Produktionsküche. „Dort kann die Ausstattung wie beispielsweise Kombidämpfer und Riesenkessel verwendet werden“, sagt Christian Holz, Projektleiter von Hanse Kitchen. So könnten die Startups ihre Produkte in größeren Mengen herstellen.
Produktionsküche
Malcharek nutzt die Produktionsküche beispielsweise, um kiloweise Ingwer zu schnippeln und ihren Ingwersirup einzukochen „Dafür stehe mir hier 120-Liter-Kessel zur Verfügung“, erzählt die Gründerin. Die Beck‘s Stage-Küche kann tageweise gemietet werden. Ein Tag mit acht Stunden kostet dabei 100 Euro netto. Es können weitere Stunden, maximal zwölf, für je 12, 50 Euro dazugebucht werden.
Das Foodstudio in der alten Schnapsfabrik ist der zweite Standort und dient als Entwicklungsküche, die für mindestens drei Stunden ab 45 Euro netto gemietet werden kann. Im Fotostudio können die Gründer professionelle Technik für ihren Online-Auftritt nutzen. Auch einen Co-Working Space gibt es dort, damit mehrere Gründer gleichzeitig dort arbeiten und ihre Erfahrungen miteinander austauschen können.
„Startups aus der Nahrungsmittelbranche haben oft schwierigere Startmöglichkeiten, da sie häufig nicht die Infrastruktur haben wie beispielsweise eine geeignete Produktionsstätte, die die Hygiene-Vorschriften erfüllt“, sagt Holz.
Idee aus den USA
Hier soll das Food Hub helfen, das nach fast fünfjähriger Planung nun endlich loslegen kann. Für die Zukunft ist ein zentraler Ort in der Überseestadt für das Hub geplant.
Die Idee des Food Hubs stammt aus den USA. „Je nach Standort gibt es unterschiedliche Schwerpunkte“, erklärt Vogt. „In Bremen soll Hanse Kitchen Startups aus verschiedenen Produktbereichen ansprechen und sie von der Idee bis zum fertigen Produkt begleiten.“