Gefreut haben sie sich bei Werder über den starken Auftritt beim 1:1 gegen Spitzenreiter St. Pauli. Einem Punkt aus einer Partie, in die Werder nach Meinung vieler Experten als Außenseiter gegangen ist. Das dem wohl tatsächlich so war, sagt schon viel aus über die aktuelle sportliche Situation rund um die Grün-Weißen, die auf Rang 10 lediglich den Spitzenplatz der zweiten Hälfte der 2. Liga belegen. Das Remis gegen ein Top-Team war sicher ein Stimmungsaufheller für den Erstligaabsteiger. Doch in der Tabelle bringen Werder solche Ergebnisse erst einmal nicht nach vorne.
1,3 Punkte-Schnitt ist zu wenig
Es gibt eine goldene Regel in Liga 2, die besagt, dass man im Schnitt zwei Punkte pro Partie sammeln muss, um am Saisonende aufzusteigen. Mit 16 Zählern aus 12 Spielen (ein Schnitt von 1,33 Punkten) liegt Werder klar darunter. Eben deshalb beträgt der Abstand zu den beiden Direktaufstiegsplätzen auch schon 9 Punkte auf Regensburg und 10 auf St. Pauli.
Aber – und das ist das Gute: Man kann durch eine kleine Siegesserie selbstverständlich in Reichweite des Zwei-Punkte-Schnitts kommen.
Bremer bleiben Außenseiter
Jedoch – und das ist das Schlechte: die beiden kommenden Gegner heißen Nürnberg (5.) und Schalke (3.), stehen beide in der Tabelle vor den Bremern und dürften wohl auch wieder als Favoriten gegen die Truppe von Trainer Markus Anfang gehandelt werden.
Die Clubberer spielen bislang eine starke Saison. Das Pokal-Aus (nach Elfmeterschießen) gegen den HSV vor einer Wochen war ihre erste Niederlage überhaupt. Dass danach im Zweitligamatch in Darmstadt sogleich die zweite unglückliche Pleite folgte, war sicherlich auch ein wenig der knappen Pause zwischen beiden Spielen geschuldet.
Mindestens ein Sieg aus zwei Spielen
Im Heimspiel gegen Bremen (Freitag, 18.30 Uhr) wollen die Franken nun wieder in die Erfolgsspur zurückfinden: Also eine richtungsweisende Partie. Aber nicht nur für die Unentschiedenkönige (5 Siege, 6 Remis, eine Niederlage) von Trainer Robert Klauß – sondern eben auch für Werder. Sollte gegen Nürnberg und Schalke nicht mindestens ein Sieg gelingen, dann dürfte der Abstand zu den Top-Clubs wohl noch weiter anwachsen und sich die Grün-Weißen erst einmal im Zweitliga-Mittelmaß einrichten müssen.
Wann kommt Toprak zurück?
Während die Nürnberger mit Abwehrhüne Asger Sörensen (Jochbeinbruch, bereits erfolgreich operiert) und Mittelfeldtalent Tom Krauß (Gehirnerschütterung) um zwei Akteure bangen, hoffen die Bremer gegen das Abwehrbollwerk des FCN (in 7 von 12 Ligaspielen ohne Gegentor) auf ein Comeback von Abwehrchef Ömer Toprak, der seit inzwischen schon sechs Spielen wegen einer Wadenverletzung außer Gefecht ist.