Hat in den kommenden Tagen eine Menge zu tun: Werders Interims-Zweitligatrainer Christian Brand. Foto: Nordphoto Christian Brand feiert gegen Holstein Kiel sein Debüt als Bundesligatrainer. Foto: Nordphoto
Interimstrainer

Nicht sonderlich nervös

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2. Liga: Christian Brand bereitet Werder auf Spiel am Samstag in Kiel vor. Neuer Coach soll in Kürze da sein.

„Im Fußball muss man immer mit allem rechnen“, sagt Christian Brand. Der 49-Jährige muss es wissen. Nicht nur, weil er als Ex-Profi schon Einiges erlebt hat. Sondern aus aktuellem Anlass – weil nämlich er zum Trainerstab des SV Werder Bremen gehört. Dort war er im Zusammenhang mit der Betreuung der Bundesligamannschaft bis vor gut einer Woche überhaupt noch nicht in Erscheinung getreten. Mit dem Rücktritt von Cheftrainer Markus Anfang aufgrund eines mutmaßlich gefälschten Impfzertifikats hat sich das geändert: An der Seite des zum Interimstrainer beförderten Danijel Zenkovic betreute Brand als Assistent das Zweitliga-Team beim Heimspiel gegen Schalke am vergangenen Samstag.

Eine unglaubliche Geschichte

Es gibt nicht viele U19-Trainer eines Vereins, die im Profibereich zu solch einer Gelegenheit kommen. Doch es sollte noch besser kommen für den Nachwuchscoach: Als zu Wochenbeginn nämlich auch Danijel Zenkovic aufgrund einer Coronainfektion ausfiel, da rückte Brand sogar auf den Posten des hauptverantwortlichen Trainers der Profis.

„Im Alltag passieren immer die unglaublichsten Geschichten. Auch hier bei uns in den vergangenen Wochen“,  schiebt Brand noch einmal nach, um dann aber zum Wesentlichen zu kommen: Dem Auswärtsspiel bei Holstein Kiel (Samstag, 20.30 Uhr, Sport1).

Friedl bereits wieder fit

Dass ihn das in besondere Nervosität versetzt, ist Brand nicht anzumerken. „Ich weiß, was ich zu tun habe. Ich mache das ja schon ein paar Jahre“, sagt Brand ziemlich nüchtern und kündigt dann an, nicht alles auf den Kopf stellen zu wollen. Nach zuletzt vier ungeschlagenen Spielen (ein Sieg, drei Remis) scheint dazu bei Werder auch kein Anlass zu bestehen. Erst recht nicht, weil bei der Mannschaft alle Mann an Bord und fit sind: Der gegen Schalke überragende, aber oft verletzungsanfällige Ömer Toprak ebenso, wie der nach einer Coronainfektion wieder genesene Marco Friedl.

Überzahl besser ausspielen

Persönliche Emotionen würden für seinen Job keine große Rolle spielen, lässt Brand noch wissen und spricht von analytischen Prozessen, Gesprächen und Zuhören als wichtigen Voraussetzungen für die Spielvorbereitung. Was ihn zudem beschäftige, sei, wie sich Werder sich beim Ausspielen von Überzahlsituationen verbessern könne.

Nach dem Spiel am Samstagabend wird für Brand übrigens unmittelbar vor dem Spiel sein: Am Sonntag wird er wieder seinen eigentlichen Job bei Werder ausüben und die U19 betreuen.

Cheftrainersuche vor dem Abschluss

„Christian verfügt über sehr viel Energie“, muntert Werders Geschäftsführer Frank Baumann einen seiner momentan wichtigsten Angestellten auf. Allerdings sind die Tage von Brand als Trainer der Profis schon vor dessen erstem Einsatz als Alleinverantwortlicher schon gezählt. Baumann ist nämlich überzeugt, in der kommenden Woche einen neuen Cheftrainer präsentieren zu können, der dann vor dem folgenden Heimspiel gegen Erzgebirge Aue (Freitag, 3. Dezember, 18.30 Uhr) die Mannschaft übernehmen würde.

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