Schon von der nächsten Woche an droht Ungeimpften ein Lockdown. Davon geht Bürgermeister Andreas Bovenschulte aus, nach dem Treffen mit seinen Länderkollegen, der Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrem designierten Nachfolger Olaf Scholz. Morgen will die Runde erneut zusammenkommen und dann auch Beschlüsse fassen.
Im Gespräch ist eine 2G-Regel im Einzelhandel. Nur wer geimpft oder genesen ist, darf dann noch in Geschäfte gehen, ausgenommen sind Läden mit Waren der Grundversorgung wie etwa Discounter, Supermärkte, Drogerien und Apotheken.
Strengere Kontaktbeschränkungen
Geplant sind ferner strenge Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Kommen zu privaten Treffen auch Ungeimpfte, dürfen daran nur Personen des eigenen Haushalts sowie maximal zwei Personen eines weiteren Haushalts teilnehmen.
Für Großveranstaltungen sollen neue Beschränkungen eingeführt werden. Für das Werder-Spiel am Freitagabend gegen Erzgebirge Aue will Bovenschulte schon heute mit Werder-Geschäftsführer Frank Baumann über neue Regeln sprechen. Was die jetzt geplanten Beschränkungen für den Weihnachtsmarkt und den Schlachtezauber bedeuten, will der Senat nach dem Treffen am Donnerstag besprechen.
Schneller Impfen
Die Impfaktionen sollen beschleunigt werden. Am kommenden Freitag eröffnet das Impfzentrum am Brill. Um mehr Menschen in kürzerer Zeit impfen zu können, soll der Kreis jener erweitert werden, die die Spritze ansetzen dürfen. Im Gespräch sind Apotheker, Zahnärzte und Tierärzte.
Die Politikerrunde am Donnerstag dürfte auch eine Impfpflicht für Beschäftigte in bestimmten Einrichtungen wie Kliniken, Alten- und Pflegeheimen vereinbaren. Bovenschulte registriere in der Runde am Dienstag eine „große Offenheit für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht“. Er selbst lehnt sie nicht grundsätzlich ab, für ihn ist aber wichtig, wie sie ausgestaltet wird. Eine Impfpflicht für Kinder lehnt er ab, für Erwachsene müsste es Ausnahmen geben, wie er schon im Interview mit dem WESER REPORT sagte.
Für die Schüler in Bremen erließ Bildungssenatorin Sascha Aulepp bereits neue Regeln. Sind in einem Klassenverband vier oder mehr Kinder infiziert, muss der gesamte Verband in den digitalen Unterricht gehen.