„Hmm. Ganz verkehrt sieht Tabelle nicht aus“, musste Marvin Ducksch bei einem Blick auf den Monitor feststellen. Platz 9 zeigt das Klassement der 2. Liga vor dem 18. Spieltag für Werder an. Sollte sich daran bis zum Saisonende nichts Wesentliches geändert haben, dann wäre das ein verlorenes Jahr für den Stürmer, den Werder für eine ganze Menge Geld zu Saisonbeginn von Hannover 96 an die Weser geholt hatte.
Neuanfang an der Weser
Die Grün-Weißen hofften, dass der 27-Jährige Werders seit Jahren dahinsiechende Offensivabteilung wieder zu Glanz verhilft – für Ducksch war es das Ticket für einen Neuanfang, denn seine beiden Jahre in Hannover (Werders nächstem Auswärtsgegner am Sonntag um 13.30 Uhr) seien sportlich keine guten gewesen, sagt er ganz offen.
Mit Hannover unter den Möglichkeiten
Woran er das festmacht? Ganz einfach: An den Platzierungen in der Abschlusstabelle. In der vergangenen Saison landete Hannover da nur auf Rang 13, also im unteren Drittel. Im Jahr davor gingen die 96er zwar immerhin als Tabellensechster durchs Ziel, doch angesichts von 10 Punkten Rückstand zu Aufstiegsrang 2 und sogar 20 Punkten Differenz zu Platz 1 entsprach das keineswegs dem, was Mannschaft und Verein sich vorgenommen hatten.
„Neunter hört sich doof an“
Wie zufrieden kann ein Typ wie Ducksch („Ich will immer oben mitspielen“) also sein, wenn sein aktueller Club auf Rang 9 notiert wird? Nachdem erst die Hälfte der Saison gespielt ist, fällt „Duckschis“ Einschätzung noch gnädig aus. „Neunter hört sich ein bisschen doof an“, muss er zwar zugeben, „aber der Anschluss nach oben ist da“, relativiert er, da die Punktabstände zu den aktuellen Spitzenteams nur gering seien.
Nur der Aufstieg zählt
Mit dem dritten Sieg in Folge könnte Werder am Sonntag in Hannover den Abstand weiter verkürzen. Denn nur wenn am Saisonende Platz 1 oder 2 und somit der Aufstieg herausspringt wäre es für ihn sportlich eine gute Saison gewesen sagt Ducksch.
Dass seine Chancenverwertung durchaus ausbaufähig sei, kontert Ducksch humorvoll.
„Ich arbeite jedes Jahr daran“
„Zuletzt gegen Regensburg habe ich zwar ein Tor gemacht, aber drei Hundertprozentige ausgelassen. Aber Ich bin kein Lewandowski, der aus drei Chancen drei Tore macht. Ich arbeite zwar jedes Jahr daran, aber es wird nicht besser“, lacht er. Wobei ihm in diesem Zusammenhang eines wichtig ist: „Ich komme trotzdem in diese Situationen rein.“ Am besten schon wieder am kommenden Sonntag gegen die „alten Kameraden“.