Krippe, Kindlein, Hirten und Morgenstern rühren die Menschen seit zwei Jahrtausenden. Und das generationenübergreifend. Davon ist nicht nur die Jugendwartin des Kirchenkreises Osterholz-Scharmbeck, Janna Eckert, überzeugt. „Was die Geschichte erzählen will: Geborgenheit, Respekt, Dankbarkeit, Licht, Hoffnung und Vertrauen“, sagt sie.
Geschenke sind nicht das Wesentliche
Eckert lud kürzlich Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren zu einem Workshop rund um die Weihnachtsgeschichte ein. Die Teilnehmenden kristallisierten heraus, was ihnen an Weihnachten wichtig ist. Die Antworten zeigten: Weihnachten ist für die Heranwachsenden weit mehr als ein bunt gedeckter Gabentisch. „Natürlich freuen sie sich auch über Geschenke“, sagt Eckart. „Das ist ein schöner Aspekt des Festes. Aber das ist nicht das Wesentliche.“ Weitaus wichtiger sei ihnen das „Zusammensein in der Familie. Durch Corona wurde das nochmal verstärkt.“
Halt und Wärme
Die im Seminar gesammelten Assoziationen zur Weihnachtsgeschichte umfassten Begriffe wie Halt, Zufriedenheit, Wärme und Freude. Aber auch den Abstand zwischen Arm und Reich. „Da steckt ganz viel drin, was auch viele Erwachsene sagen würden“, sagt die seit Mai 2020 im Amt befindliche Jugendwartin. An Weihnachten seien die Schnittmengen zwischen den Generationen groß. Obwohl die „historischen Gegebenheiten“ in der biblischen Erzählung durchaus hinterfragbar seien.
Andachten im Netz
Eckert hat trotz ihres Starts mitten in der Corona-Pandemie mit ihren Kolleginnen und Kollegen im Kirchenkreis einiges auf die Beine gestellt, beispielsweise sehr gut besuchte Andachten via Zoom in der Fastenzeit oder im Advent. Das Interesse der jungen Generation an der Kirche sei schon da. Nur das Format, um sie zu erreichen, sei nicht unbedingt der klassische Sonntagmorgen-Gottesdienst. Der Tenor: „Uns sind Gottesdienste wichtig. Aber nur, wenn sie uns auch ansprechen.“
Kirche zukunftsfähig machen
Das Bewusstsein für akute Bedrohungen wie den Klimawandel sei bei vielen Jugendlichen stark ausgeprägt. „Sie haben die Gefahr erkannt.“ Viele engagierten sich in der Fridays-for-Future-Bewegung. Und wüssten: „Was ich habe, ist nicht selbstverständlich.“ Einige Jugendliche sorgten sich außerdem um die Zukunft der Kirche. „Sie wollen, dass die Kirche zukunftsfähig ist.“
Im Kirchenkreis begegneten sich Erwachsene und Jugendliche auf Augenhöhe. Ihre Meinung ist gefragt. Etwa bei der Planung des neuen Gemeindezentrums oder der Gestaltung alternativer Gottesdienste. Zudem entwarfen sie ihr eigenes Jugendlogo.