Rund 100 Bremer Apotheker büffeln derzeit, was bei welchem Corona-Impfstoff zu beachten ist. Zudem lernen sie, wann welche Nebenwirkungen drohen können und was sie dem Kunden unbedingt vorab mitteilen müssen. Zwölf Stunden dauert solch eine Schulung. An ihr muss jeder Apotheker teilnehmen, der in seiner Apotheke Corona-Impfungen anbieten möchte.
„Neben der Theorie haben wir in einem praktischen Teil gelernt, an einem Impfarm die Spritze richtig zu setzen“, erklärt Sari Klar, Filialleiterin der SK-Apotheke in der Pappelstraße.
„Die nächste Schulung ist bereits in Planung“, sagt Apothekerkammer-Präsident Klaus Scholz. Wie viele Apotheken schließlich tatsächlich impfen, kann er aber noch nicht sagen. „Schließlich können auch mehrere Apotheker aus einer Apotheke teilnehmen“, erklärt Scholz. „Neben den Schulungen müssen die Apotheken auch an die Impf-Meldung des Robert-Koch-Instituts (RKI) angeschlossen werden.“ Erst dann könne man mit dem Impfen beginnen. „Wir rechnen ab Ende Januar oder Anfang Februar damit.“
Verschiedene Faktoren
Wie die einzelnen Apotheken die Impfungen organisieren, hänge von verschiedenen Faktoren ab. „Die Apotheken müssen Räume anbieten können, in denen geimpft wird, in denen Beratungsgespräche stattfinden und wo die Menschen 15 Minuten nach der Spritze warten können“, erläutert Scholz.
Es sei schwierig, im laufenden Betrieb diese Infrastruktur sicherzustellen. „Die Apotheker haben während der Öffnungszeiten häufig keine Zeit, sich ein paar Stunden für die Impfungen zurückzuziehen.“ Deshalb kann er sich vorstellen, dass viele Apotheken die Impfung außerhalb ihrer regulären Öffnungszeiten anbieten.
Immunkarten
„In einer meiner vier Apotheken impfen wir und haben uns dafür entschieden, dies samstagnachmittags anzubieten“, sagt Scholz. Auch über die Form der Anmeldung kann jede Apotheke selbst entscheiden. „Wir machen es mit Voranmeldung“, sagt Scholz.
Sobald die Kammer bestätigt, dass die Voraussetzungen erfüllt sind, kann eine Apotheke den Impfstoff vom Großhandel beziehen. Die Kosten übernimmt der Bund. „Ich habe keine Vorstellung, wie die Impfung in Apotheken angenommen wird. BionTech ist gerade knapp. Deswegen werden wir bei uns wahrscheinlich mit Moderna starten“, meint Scholz.
Viele Apotheken bieten schon Immunkarten mit dem QR-Code an. Scholz ist erstaunt, wie begehrt sie sind: „Gerade für diejenigen, die nicht immer ihr Handy dabei haben, eignet sich eine Karte im Geldbeutel am Besten.“