Ein positiver Schnelltest: Bei Kindern in der Schule kann das schnell belasten, weswegen Eltern und Lehrkräfte die Aufgabe haben, sie zu beruhigen. Foto: Pixabay
Corona

Angst vorm Stäbchen

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Die Tests in Schulen ist für viele Kinder belastend. So können Eltern und Lehrkräfte ihnen die Angst nehmen.

Plötzlich bricht die Siebenjährige in Tränen aus, auch die Sitznachbarin weint. Eine der beiden Grundschülerinnen hat gerade erfahren, dass ihr Corona-Test positiv ausgefallen ist. Sie muss die Klasse verlassen und darauf warten, dass ihre Eltern sie abholen. So berichtet es eine betroffene Mutter, die namentlich nicht genannt werden möchte.

„Die meisten Lehrkräfte machen es super, aber es gibt auch Fälle, die es gar nicht gut machen“, sagt Martin Stoevesandt, Vorstandssprecher des Zentralen Elternbeirats (ZEB). Er hört immer wieder von Eltern, dass Lehrkräfte nicht in der Lage sind, die Kinder zu beruhigen. Dies treffe etwa auf ungeimpfte Lehrkräfte zu, die selbst Angst vor der Infektion hätten und die Kinder so beunruhigten. Er schlägt vor, dass positiv getestete Kinder ganz normal mittags nach Hause gehen und dann einen offiziellen POC-Test machen.

Psychische Belastung

Pandemie und Lockdown belasten viele Kinder psychisch, die Zahl der Anmeldungen in den Praxen und Kliniken der Kinder- und Jugendpsychiatrie steigen, wie Katja Weidner sagt, Therapeutin in der Praxis Altenwall für Kinder und Jugendpsychiatrie. „Insbesondere Angst- und Zwangsstörungen scheinen nach ersten Eindrücken zugenommen zu haben.“

Sie rät, den Kindern immer wieder zu erklären, warum getestet wird und dass eine Corona-Erkrankung für Kinder in der Regel mild verläuft. Dies sollte man in den Worten der Kinder vermitteln und Beispiele nennen. „Die meisten Kinder merken ein bisschen Schnupfen und Husten, können aber weiter spielen. Leider darf man dann nicht draußen spielen, um andere nicht anzustecken“, sagt Weidner. „Wenn das Kind die Klasse auf Grund eines positiven Schnelltestes verlassen muss, wäre es schön, wenn es eben nicht alleine warten müsste, sondern ein Erwachsener mit auf ein Elternteil wartet, damit sich das Kind nicht ausgegrenzt fühlt“, empfiehlt die Expertin.

Kein Distanzunterricht

Trotzdem, sagt ZEB-Vorstandssprecher Stoevesandt, es gebe es keinen Grund, „was einen Wechsel in den Distanzunterricht rechtfertigen würde.“ Auch Maike Wiedwald, Sprecherin des Bildungsressorts, betont: „Es ist klar, dass das Testen eine schwierige Situation für alle ist, es unterbricht aber die Infektionsketten. Wir haben gute Hygienekonzepte an Schulen und die sozialen Kontakte sind unglaublich wichtig für die Kinder. Das kann digitaler Unterricht nicht geben.“
Es sei wichtig, dass die Lehrkräfte damit gut umgingen, um die Kinder zu entspannen. „Ansonsten“, sagt Wiedwald, „können Eltern ihre Kinder zu Hause zu testen

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