Die alte Bahn aus den 1990er Jahren passt gerade so durch, wenn eine neuere Bahn kommt, wird es Am Dobben kritisch.Foto: Schlie
Straßenbahn

Eine Sache von Zentimetern

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Falsch geparkte Autos bremsen immer häufiger die Straßenbahn aus.

Im Viertel war es schon immer eng für die Straßenbahnen. Doch in letzter Zeit bleiben sie immer häufiger stecken. Insbesondere der Bereich Am Dobben/ Ecke Kreftingstraße entpuppte sich in den vergangenen Monaten als Engpass. Seit Oktober meldeten sich Fahrerinnen und Fahrer nur von dort 21 Mal in der Leitstelle, weil sie nicht an falsch geparkten Autos vorbeikamen. Allein im Januar gab es acht derartige Vorfälle, sagt Andreas Holling, Sprecher der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) und bestätigt „deutlich zunehmende Probleme“.

„Die Autofahrer parken nicht schlechter als vorher. Aber wir haben verstärkt neue Bahnen auf den Ost-West-Linien im Einsatz“, liefert er als Erklärung hinterher. 2,30 Meter in der Breite messen die alten Bahnen des Typs GT8N, die in den Jahren 1993 bis 1996 gebaut wurden und noch im Einsatz sind. Sowohl ihre Nachfolger aus den Jahren 2005 bis 2012 (GT8N-1) als auch die neuen Nordlichter sind aber 35 Zentimeter breiter.

Verschärfte Disziplin

Da kann im engen Viertel, wo jeder freie Quadratmeter zum Parken genutzt wird, schon ein nicht eingeklappter Spiegel oder eine nicht gerade gestellte Lenkung den Unterschied zwischen „passt noch gerade“ und „passt gerade nicht mehr“ ausmachen. Beim Parken ist also verschärfte Disziplin angezeigt. „Nicht jeder Autofahrer hat schon realisiert, dass nicht mehr passt, was früher gepasst hat“, sagt Holling.

Die Ecke Am Dobben und Kreftingstraße ist nicht die einzige Stelle, an der es häufiger zum erzwungenen Stillstand kommt. Auch Am Schwarzen Meer gibt es laut Holling häufiger Probleme. Besser läuft es inzwischen im Bereich Am Dobben/ Ecke Bohnenstraße, wo nach zahlreichen Zwischenfällen Poller aufgestellt wurden, um Parken ganz zu verhindern. Ob das auch eine Option für den aktuellen Engpass ist, wird laut Holling gerade BSAG-intern geprüft.

Im Notfall abgeschleppt

Wenn eine Bahn nicht weiterkommt, versuchen die BSAG-Fahrerinnen und Fahrer zunächst, durch betätigen ihrer Klingel die Aufmerksamkeit der Autofahrer zu erregen. Reicht das nicht, wird über die Leitstelle die Polizei gerufen. „Die versucht über eine Halterfeststellung den Fahrer ausfindig zu machen“, sagt Holling. Notfalls werde abgeschleppt. Bis das Hindernis dann beseitigt ist, stehen in der Regel schon mehrere Bahnen im Stau. Je mehr Linien die Strecke befahren, desto größer das Problem.

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