Handwerker kommen für Reparaturen oft in private Räume. Masken gehören inzwischen zur Ausstattung. Aber sind sie Pflicht? Foto: amh online
Längst gehören Masken und Tests zum Alltag, dennoch ist mancher verunsichert, was er von wem verlangen darf. Müssen Handwerker eine Maske aufsetzen, wenn sie einen Kunden zu Hause besuchen? Dürfen die Kunden in ihren vier Wänden einen Impfnachweis verlangen?
„Kunden können Handwerker natürlich nach dem Impfstatus fragen, haben aber aus Datenschutzgründen keinen Anspruch auf eine Antwort“, erklärt Oliver Brandt, Sprecher der Bremer Handwerkskammer. Der Handwerksbetrieb müsse aber laut Gesetz die 3G-Regel einhalten. „Das bedeutet, dass nur Mitarbeitende zur Arbeit gehen dürfen, die die 3G-Regel erfüllen. Und Arbeit bedeutet natürlich auch Arbeit in der Wohnung des Kunden“, verdeutlicht Brandt.
Keinen Anspruch auf Impfstatus
Kunden hätten allerdings keinen Anspruch darauf, dass Handwerksbetriebe nur geimpfte Mitarbeitende schickten, sagt Brandt. „Denn für die Einhaltung der 3G-Regeln am Arbeitsplatz genügt auch ein Testnachweis durch den Mitarbeitenden.“ Wenn Handwerker bei Kunden zu Hause arbeiten und ein Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, sollten Masken getragen werden.
Aber wie ist es im umgekehrten Fall? Können die Handwerker einen Impfausweis verlangen, bevor sie bei einem Kunden arbeiten? „Nein, es gibt keine Auskunftspflicht, die Handwerkern erlaubt, von ihren Privatkunden einen 3G-Nachweis zu verlangen“, sagt Brandt. Allerdings könnten sie verlangen, dass eine Maske getragen wird. Schließlich gelten die normalen AHA-Regeln auch bei Terminen mit Handwerkern.
Kommunikation
Der Handwerkskammer-Sprecher betont: „Um zu vermeiden, dass Handwerker wegen Unstimmigkeiten über Hygieneregeln unverrichteter Dinge wieder wegfahren und es dadurch zum Streit über Anfahrtskosten oder betriebliche Ausfallkosten kommt, sollte vorher offen angesprochen werden, was vom jeweiligen Gegenüber erwartet wird.“
