Am 1. März tritt Sermin Riedel als erste Polizeibeauftragte ihren Dienst an. Derzeit ist die 40-Jährige noch die Leiterin des Migrationsamtes.Foto: Schlie
Interview

„Noch mehr Transparenz“

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Sermin Riedel ist Bremens erste Polizei-und Feuerwehrbeauftragte.Hier spricht sie über ihre Aufgaben und Pläne

Weser Report: Frau Riedel, Sie sind die erste Polizei- und Feuerwehrbeauftragte in Bremen. Warum haben Sie sich auf diesen Job beworben?

Sermin Riedel: Ich fand die Schnittstellenfunktion interessant. Ich bin Ansprechpartnerin für die Bremer Bürgerinnen und Bürger, wenn es Probleme oder Beschwerden mit Polizei und Feuerwehr gibt, ich bin aber auch Ansprechpartnerin der Polizei, der Feuerwehr und deren Beschäftigten. Diese vermittelnde Position ist bisher einzigartig.

Warum ist es wichtig, dass gerade jetzt diese neue Stelle geschaffen worden ist?

Die Stelle der Polizei- und Feuerwehrbeauftragten ist einerseits wichtig, weil die Arbeit der Polizei und Feuerwehr wichtig ist. Die Beschäftigten brauchen gute Arbeitsbedingungen. Andererseits ist es wichtig, dass Menschen, die mit diesen Institutionen in Berührung kommen, sich niedrigschwellig an jemanden wenden können bei Fragen oder Problemen. So können wir noch mehr Transparenz und Vertrauen schaffen und das Verhältnis zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Polizei stärken.

Was werden Ihre Hauptaufgaben sein und wie wird Ihr Alltag im Job aussehen?

Gespräche führen, zuhören, wahrnehmen und beobachten – das werden meine ersten Aufgaben sein. Darüber hinaus wird es aber für mich auch darum gehen, konkreten Hinweisen nachzugehen, zu beraten oder auch Empfehlungen und Stellungnahmen auf den Weg zu bringen. Ich möchte viel Kontakt mit Menschen aus unterschiedlichen Bereichen haben. Im Vordergrund sollen vertrauensvolle Dialoge stehen, mit denen man Probleme erörtern kann.

Wann und in welchen Fällen können sich die Bremer an Sie wenden?

Ab dem 1. März beginne ich offiziell meine Arbeit. Ab dann kann man mich anrufen oder mir eine Mail schreiben. Mir ist es wichtig, die Kommunikation so unkompliziert wie möglich zu gestalten. Die Menschen können sich immer an mich wenden. Es ist zwar wichtig, Themen aufzuarbeiten, aber besonders wichtig sind mir auch präventive Maßnahmen. Bei Diskriminierungsfällen beispielsweise sind Menschen oftmals verunsichert bei der Beschwerde. Es gibt viel, was nicht zur Sprache kommt. Hier können sich Betroffene an mich wenden und können sich sicher sein, dass sie sachlich und unparteiisch behandelt werden.

Und wo wird ihr Büro zu finden sein?

Mein Büro wird im Börsenhof A sein, direkt bei der Bürgerschaft.

Was möchten Sie nach Ihrer fünfjährigen Amtszeit erreicht haben?

Da diese Stelle gerade erst geschaffen wurde, ist mein Fokus darauf, diese gut ins Arbeiten zu bringen. Der Job der Polizeibeauftragten soll verstanden und toleriert werden. Ich möchte dafür sorgen, dass auf dieser Basis die Stelle in den kommenden Jahren gut ausgebaut werden kann.

Was könnten Schwierigkeiten sein, die Ihnen begegnen werden?

Es wird herausfordernd, da die Themen, die ich bearbeiten werde, so unterschiedlich anspruchsvoll sein werden. Ich denke, ich werde kein großes Problem mit Langeweile haben.

Sie sind dem Bürgerschaftspräsidenten unterstellt und nicht dem Innensenator. Warum ist das so?

Das unterstützt noch einmal die Unabhängigkeit dieser Beschwerdestelle. Es soll eine transparente Schnittstelle für alle Beteiligten sein.

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