Bremen-Nord ist Vorreiter im Land Bremen, wenn es um die Gründung von Anwohnerinitiativen für Künstliche DNA geht. Nun haben sich auch in Schwachhausen 95 Haushalte zusammengetan und eine Initiative ins Leben gerufen. So wollen sie sich und ihr Eigenheim besser vor Einbrechern schützen.
Anita Schmidt und Guido Zech sind die treibenden Kräfte des Projekts. „In den letzten sechs Wochen kam es in unserer Nachbarschaft zu sechs Einbrüchen. Das war die Initiativzündung“, erklärt Schmidt. In Kooperation mit der Polizei schafften die Beiden es, 95 von insgesamt 130 Haushalten in den benachbarten Straßen von der Aktion zu überzeugen. „Wir haben zunächst Flyer verteilt, um über das Verfahren der Künstlichen DNA zu informieren. Später sind wir dann mit einer Unterschriftenliste von Haus zu Haus gegangen“, erzählt Zech.
Gestohlenes kann zugeordnet werden
Jeder beteiligte Haushalt erhielt von einer Kooperationsfirma der Bremer Polizei ein KDNA-Set. „Normalerweise kostet so ein Set rund 90 Euro. Wir konnten einen Preis von 73 Euro pro Haushalt verhandeln“, sagt Initiativgründer Zech. Das Set enthält eine Markierungsflüssigkeit, einen Warnaufkleber und eine UV-Lampe. Mit der Flüssigkeit, der Künstlichen DNA, werden Wertgegenstände markiert. Werden sie gestohlen und später wieder gefunden, können sie zugeordnet werden.
„Bei der Strategie handelt es sich um keine repressive, sondern um eine präventive Maßnahme. In der Tat wurden in der Vergangenheit wenig markierte Gegenstände aufgefunden. Und auch in Haushalten, in denen KDNA genutzt wird, wurde schon eingebrochen“, sagt Polizeisprecher Nils Matthiesen.
Trotzdem zeigt ein Vergleich ähnlicher Gebiete, zum Beispiel in Bremen Nord, dass die Nutzung der KDNA Einbrecher abschreckt. Ausschlaggebend sind vor allem die Aufkleber an Türen und Fenster sowie die großen Warnschilder, die auf den Einsatz von KDNA hinweisen.
8.000 Haushalte in Bremen machen mit
In Bremen nutzen derzeit rund 8.000 Haushalte und Unternehmen die Möglichkeit, sich mit Künstlicher DNA vor Einbrüchen zu schützen. Ob durch die Methode auch mehr Einbrüche in Bremen aufgeklärt werden können, ist fraglich. Derzeit kann die Polizei nicht einmal zehn Prozent der Wohnungseinbrüche aufklären.