Es ist angerichtet für die nächste Etappe der historischen Rekordjagd. Sieben Spiele in Folge hat Werder in der 2. Liga gewonnen, sieben Spiele hintereinander Marvin Ducksch für die Grün-Weißen getroffen. Mit dem Heimspiel am kommenden Samstag soll nun der Uralt-Startrekord von Otto Rehagel eingestellt werden. Was die Voraussetzungen angeht, so könnten sie von der Papierform nicht besser sein. Im Weserstadion (Samstag, 13.30 Uhr) vor voraussichtlich 10.000 Fans erwartet die Mannschaft vorn Trainer Ole Werner nämlich den Tabellenletzten, FC Ingolstadt.
„Absolutes Schlüsselspiel“
„Nur“ das Schlusslicht, ist man versucht zu sagen. Eine Pflichtaufgabe für ein Kaliber wie den SV Werder, der sich schließlich seit Wochen im Aufwind befindet und auf Rang 2 geklettert ist.
Dass man als Trainer da reflexartig auf die Euphoriebremse steigt, ist normal. Dass man – wie im Fall von Ole Werner – diese Partie zum „absoluten Schlüsselspiel“ ausruft, ist dann aber doch eher selten.
Ingolstädter im Aufwind
„Wir müssen beweisen, dass auch vom Kopf her diese Aufgabe lösen können“, erklärt der Coach vor dem Duell mit einem Gegner, der zuletzt ansprechende Leistungen zeigte und in seinen vergangenen fünf Spielen lediglich gegen die Top-Teams Darmstadt (0:2) und Heidenheim (1:2) verloren hat. Dem gegenüber standen die Ingolstädter Zu-Null-Siege gegen Dresden (3:0) und Nürnberg (5:0) sowie ein Remis gegen den Tabellenfünfzehnten Sandhausen.
Frage der Balance
Die Herausforderung, die seine Spieler lösen müssen, bezeichnet Werner als „die richtige Balance im Spiel“. Bedeutet: Gegen einen vermutlich tief stehenden Gegner offensiv zu denken, aber gleichzeitig nicht die Geduld zu verlieren. Wobei Werner betont, dass man Geduld nicht mit langsam verwechseln dürfe.
„Wir müssen das komplette Spiel über das Tempo hochhalten“, so der Coach der personell wieder fest auf die zuletzt angeschlagenen Milos Veljkovic und Felix Agu setzen kann. Auch Abwehrchef Ömer Toprak, der im Dienstagstraining einen Schlag aufs Knie bekommen hatte, wird spielen können.
Gerüst steht
Ein Fragezeichen steht hingegen hinter dem gegen Rostock angeschlagenen Innenverteidiger Marco Friedl. „Da gucken wir von Tag zu Tag“, erklärt Werner.
Definitiv fehlen wird aber Leonardo Bittencourt, der eine Gelbsperre absitzen muss. Sicherlich ein Mann, den man als Spielertyp und mit seiner großen Erfahrung nicht Eins-zu-Eins ersetzen kann, doch „Egal wer reinkommt: Er kommt in ein Gerüst, das in den vergangenen Wochen gut funktioniert hat“, sagt Ole Werner. Und dieses Gerüst funktionierte schließlich sowohl gegen Gegner aus der unteren, als auch aus der oberen Tabellenhälfte.