Obwohl Ömer Toprak und Werder ein klares Übergewicht hatten: Mehr als ein Treffer gelang ihnen nicht gegen die Schanzer. Foto: Nordphoto Schon früh schaltete sich Ömer Toprak ins Angriffsspiel ein. Hier rettet FCI-Keeper Stojanovic kompromisslos und mit vollem Körpereinsatz gegen Werders Abwehrchef. Foto: Nordphoto
Rekord verpasst

Geniestreich verdirbt die Serie

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Werder muss sich nach sieben Siegen in Folge gegen den Tabellenletzten FC Ingolstadt mit einem 1:1 begnügen.

Als Marvin Ducksch in der 92. Minute mit seinem Schlenzer aus 20 Metern aufs lange Eck das Tor verfehlt hatte, sich auf den Hosenboden fallen ließ und ein paar Sekunden auf dem Rasen verharrte, da war das irgendwie das Signal: Das war es wohl gewesen. Uns wird der Siegtreffer nicht mehr gelingen.
Mit 1:1 trennte sich der SV Werder am Samstagnachmittag vom FC Ingolstadt. Das ist erst einmal kein Beinbruch im Aufstiegsrennen, doch wenn man als Tabellenzweiter vor heimischer Kulisse gegen den Tabellenletzten in der 75. Minute in Führung geht, dann muss man auch eigentlich erwarten, dass ein Spitzenteam den Dreier über die Ziellinie bringt.

Sieg verpasst, Punkte liegengelassen

Klappte jedoch nicht, denn Bilbija hob nur fünf Minuten später mit der Fußspitze aus fast unmöglichem Winkel das Leder über Werder-Keeper Jiri Pavlenka ins lange Eck. Es war schon ein kleiner Geniestreich, mit dem die Gäste das 1:1 erzielten.
Werder hat also die Einstellung seiner historischen Acht-Siege-in-Folge-Serie verpasst und zwei greifbar nahe Zähler im Aufstiegsrennen liegengelassen. Da halfen auch alle statistischen Werte nichts, bei denen die Grün-Weißen klar vorne lagen: 70 Prozent Ballbesitz, weit bessere Passquote, mehr Torschüsse, mehr Ecken – es blieb beim 1:1.

FCI schnell und gefährlich

Für den neutralen Zuschauer war es ein tolles und abwechslungsreiches Spiel, wenngleich man lange auf die Tore warten musste. Und dass es so unterhaltsam war, daran hatten die Ingolstädter einen großen Anteil. Die Truppe von Trainer Rüdiger Rehm stand nämlich keineswegs nur hintendrin gegen den großen Favoriten, sondern hielt auch spielerisch sehr gut dagegen und fuhr immer wieder blitzschnelle Gegenstöße. Schnell und gefährlich, um genau zu sein. Bereits nach zwei Minuten bot sich den Schanzern die Gelegenheit zur Führung, als Pavlenka einen schlechten Rückpass von Anthony Jung gerade noch so ausbügeln konnte.

Toprak schmerzhaft gegen Stojanovic

Natürlich hatten die Bremer über 90 Minuten betrachtet mehr Torchancen. Im ersten Durchgang warf sich Abwehrchef Ömer Toprak per Kopf ins Duell mit dem 1,96 Meter großen FCI-Schlussmann Stojanovic, zog dabei aber schmerzhaft den Kürzeren (21.). Ein Kopfball von Nicolai Rapp war zwar scharf, aber nicht präzise genug und Niclas Füllkrugs Versuch per Kopf touchierte nur die Latte.
Die beste Chance der ersten Halbzeit hatten aber die Gäste, als Bilbija bereits an Pavlenka vorbei war, den Kasten aus spitzem Winkel aber verfehlte.

Füllkrug mit 10. Saisontreffer

Nach dem Wechsel wurde der Druck der Bremer dann immer größer, ebenso die Qualität der Torchancen. Als nach einer Flanke von Anthony Jung Füllkrug mit herrlichem Kopfball seinen 10. Saisontreffer erzielte (75.) schienen die Mühen belohnt, doch der FCI hielt mit Moral und einem letzten Geniestreich noch einmal dagegen. Hut ab!

Am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) steht für Werder das Nordderby beim Hamburger SV an, der parallel zu den Bremern ebenfalls nicht gewinnen konnte. In Sandhausen hieß es nach Rückstand am Ende ebenfalls 1:1.

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