In der Messehalle 7 leben die geflüchteten Ukrainer eng beieinander. Um einen Corona-Ausbruch zu verhindern, werden sie mehrmals getestet.Foto: Schlie
Corona

Extra Quarantäne-Unterkünfte

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Wie die Geflüchteten aus der Ukraine vor Corona geschützt werden sollen.

Fast 700 geflüchtete Ukrainer können in den Bremer Messehallen unterkommen. In insgesamt 64 Kabinen stehen jeweils vier oder sechs Doppelstockbetten. Bei so viel Nähe und zugleich steigenden Corona-Inzidenzen wächst die Gefahr, dass sich der Virus schnell ausbreitet.

Um dies zu verhindern, werden die ankommenden Geflüchteten mehrmals getestet. „Wenn sich doch jemand infiziert, kommen die Personen in extra Quarantäne-Unterkünfte, die wir schon eingerichtet haben“, berichtet das Sozialressort.

Shuttle eingerichtet

Das Gesundheitsressort übernimmt die gesundheitliche Vorsorge, vor allem die ersten Untersuchungen. „Dafür wurde ein Teil des Impfzentrums Am Brill umgebaut und wir haben einen Shuttle eingerichtet, mit dem die Geflüchteten aus den Unterkünften dorthin gebracht werden“, sagt Ressortsprecher Lukas Fuhrmann.

Zur Erstuntersuchung gehöre die Abfrage des Impfstatus. „Dabei geht es aber nicht nur um die Corona-Impfung, sondern auch um viele weitere“, sagt Fuhrmann. Wer in der Ukraine einen Corona-Impfstoff erhalten habe, der in der EU nicht zugelassen sei, gelte als ungeimpft. „Eine Impfquote lässt sich deswegen leider nur sehr schwer ermitteln. Es wird aber geschätzt, dass die Corona-Impfquote in der Ukraine bei rund 30 Prozent liegt“, sagt Fuhrmann. In dieser Zahl sind aber auch diejenigen enthalten, die mit einem Impfstoff bekamen, den die EU nicht anerkennt.

Impfung angeboten

„Allen Ukrainer, die entweder gar nicht oder nur mit einem nicht-zugelassenen Impfstoff geimpft sind, bieten wir im Rahmen der Erstuntersuchungen die Corona-Impfung sofort an“, erklärt der Ressortsprecher.

Dieses Angebot hätten bislang 27 Prozent angenommen. Das seien mehr als 400 Impfungen. Fuhrmann betont aber, dass unter den Untersuchten viele Minderjährige seien. „Außerdem impfen wir auch noch gegen andere Erkrankungen, und die Corona-Impfung darf nicht immer mit allen Impfungen gleichzeitig verabreicht werden“, erläutert Ressortsprecher Fuhrmann.
Darüber hinaus können die Geflüchteten aber auch jederzeit im Impfzentrum oder in einer der Impfstellen eine Corona-Impfung erhalten.

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