Mobilitätssenatorin Maike Schaefer und Michael Glotz-Richter, Referent für nachhaltige Mobilität, stellen vor, wie Lastenräder gefördert werden können. Foto: Schlie
Kraftstoffpreise

Auto-Ersatz gesucht

Von
Hohe Spritpreise lösen Boom bei E-Bikes und Lastenrädern aus. Bremen fördert die Anschaffung.

Seit die Kraftstoffpreise in die Höhe schnellen, suchen immer mehr Bremerinnen und Bremer nach Alternativen zum Auto. Besonders beliebt sind aktuell elek­tronisch betriebene Fahrräder. Marcus Knief von Fahrrad Dutschke bestätigt: „Einige Kunden waren schon da und haben als Kaufgrund die hohen Benzinpreise angegeben.“

Er vermutet, dass die Käufe noch zunehmen, wenn die Spritpreise weiter steigen sollten. „E-Bikes sind eine kostengünstige Alternative zu Autos. Zudem hat man keine hohen laufenden Kosten, und es ist gut für die Gesundheit“, wirbt Knief. Bremen sei eine Stadt, in der man fast alle Ziele mit dem Rad erreichen könne.

E-Bike-Boom

Auch beim Zweiradmarkt Huchting boomt das Geschäft. „Gerade werden E-Bikes ganz stark nachgefragt. Es ist ein Hype, auch weil mittlerweile viele Firmen E-Bike-Leasing anbieten“, berichtet Laura Stedtnitz vom Zweiradmarkt Huchting. So erlebt es auch Ralf Zeiseweis, Niederlassungsleiter von Stadler: „Es gibt auf jeden Fall einen E-Bike Boom.“ Schon in den vergangenen zwei Jahren seien die elektrischen Fahrräder sehr gut gelaufen.

Allerdings kommen die Hersteller inzwischen an ihre Kapazitätsgrenzen. „Es gibt Modelle, die wir auf Lager haben. Die können die Kunden dann quasi sofort mitnehmen. Bei speziellen Wünschen kann es aber auch schon länger dauern“, sagt Zeiseweis.

Auch Fahrrad Dutschke hat noch einige Modelle auf Lager. „Was wir nicht vor Ort haben, kann oft frühestens nach zwölf Monaten geliefert werden“, erklärt Knief.

Leitmarkt für Elektromobilität

Der Bestand an E-Bikes liegt laut Zweirad-Industrie-Verband beim 25-fachen des E-Pkw-Bestands. „Die Fahrradindustrie hat Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität gemacht“, stellt Geschäftsführer Burkhard Stork fest. Der Krieg gegen die Ukraine werde aufgrund der entstandenen Energieknappheit und steigenden Mobilitätskosten viele Menschen zusätzlich motivieren, häufiger auf das Fahrrad zu steigen.

Aber nicht nur E-Bikes sind als Auto-Alternative zunehmend geschätzt. Auch Lastenfahrräder sind begehrt. Darum fördert Verkehrssenatorin Maike Schaefer jetzt den Kauf dieser Fahrräder.

„Aufgrund der steigenden Energiekosten wollen viele umsteigen“, betont die Senatorin. „Wenn zwei Drittel der Autofahrten mit Rädern ersetzt werden, spart das Bremen etwa 100 Tonnen CO2 und ist eine Möglichkeit das Klima zu schonen.“ Es gebe eine ganze Palette an Lastenrädern. „Eines haben sie alle gemeinsam: Sie transportieren Dinge und sind dabei gut für das Klima und die Gesundheit“, findet die Senatorin. Sie selbst fährt mit ihrem Lastenrad, um Einkäufe zu erledigen.

Förderung für Lastenräder beantragen

Wer ein Lastenrad oder einen Fahrradanhänger kaufen und den Zuschuss beantragen möchte, kann dies bei der Stadt Bremen vom 20. April bis 21. Mai ausschließlich online unter lastenrad.bremen.de tun. „Wir haben insgesamt eine halbe Millionen Euro zur Verfügung. Damit können wir 600 bis 800 Räder fördern“, sagt Verkehrssenatorin Maike Schaefer. Die Anträge werden in der Reihenfolge ihrer Eingänge bearbeitet. Privatpersonen können einen Zuschuss beantragen, Unternehmen mit maximal neun Beschäftigten und Vereine bis zu fünf. Die Höhe des Zuschusses beträgt bei Lastenrädern, egal ob mit oder ohne E-Antrieb sowie elektrisch unterstützte Anhänger bis zu 40 Prozent, höchstens 1.000 Euro. Mit dem Bremen-Pass werden bis zu 50 Prozent gefördert, maximal mit 1.250 Euro. Klassische Fahrrad-Anhänger werden mit 50 Prozent und maximal 500 Euro unterstützt. Die Förderung gilt nur für neu gekaufte Räder.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner