Wenn die Saison vorbei ist, interessiert es niemanden mehr, wie die Mannschaften die Punkte eingefahren haben. Dann zählen nur noch die nackten Zahlen, die in der 2. Liga über Aufstieg, Relegation und Klassenerhalt entscheiden. Wäre jetzt Schluss, wäre an der Weser die Stimmung wohl genau so blendend, wie das aktuelle Wetter.
Doch auch die Frühlingssonne kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Spitzenreiter Werder Bremen in den vergangenen Spielen Probleme hatte, sein Potenzial auszuschöpfen. Nachdem die Grün-Weißen schon gegen Schlusslicht Ingolstadt zwei Punkte liegen gelassen hatten, waren sie auch zuletzt beim 2:1 gegen den Tabellendrittletzten Dynamo Dresden nicht weit davon entfernt.
„Es kann nicht unser Anspruch sein“
„Wenn man ehrlich ist, muss man sagen, dass wir in der Anfangsphase nicht nur 0:1, sondern mit ein bisschen Pech sogar 0:2 in Rückstand hätten geraten können“, kritisiert Clemens Fritz, Werders Leiter Profifußball. „Es kann nicht unser Anspruch sein, Spiele so zu gewinnen“, fasste Fritz sein Fazit zusammen.
Ein Blick zurück lohnt sich vor dem Auswärtsspiel in Heidenheim (kommenden Samstag, 20.30 Uhr, live in Sport 1) auch in besonderem Maße auch auf das Hinspiel gegen den FCH. 3:0 gewannen die Bremer damals. In nackten Zahlen eine klare Sache – wer die Partie gesehen hat, weiß aber auch, dass es durchaus ganz anders hätte laufen können
Kurioses Hinspiel
Der FCH hatte gleich mehrere Top-Chancen, scheiterte aber am damaligen Werder-Keeper Zetterer, am Aluminium, am Videobeweis (nach hauchdünnem Abseits beim vermeintlichen 1:2) und sorgte am Ende selbst durch ein Eigentor zum 0:3 für die endgültige Entscheidung.
Richtig sauer – vor allem auf sich selbst – stiegen die Heidenheimer damals in den Mannschaftsbus während in Bremen mit einer Mischung aus Erleichterung und Begeisterung über furiose 20 Minuten und den spektakulären Doppelschlag von Marco Friedl (50.) und Marvin Ducksch (52.) gefeiert wurde.
Heidenheim zurückgefallen
Am kommenden Samstag wird es wieder ein blankes Ergebnis sei, das am Ende für Freude oder Ärger sorgen wird. Und trotz aller Kritik an der Art und Weise, waren die Grün-Weißen in den vergangenen Partien dabei sehr erfolgreich.
Von allen potenziellen Aufstiegskandidaten hat man den 1. FC Heidenheim sicher am wenigstens auf dem Zettel. Das liegt zum einen daran, weil der Club auf Rang 7 aktuell 8 Punkte Rückstand auf den Aufstiegsplatz hat, zum anderen daran, dass Heidenheim im Vergleich zu namhaften Ex-Erstligisten wie Werder, HSV, Schalke, St. Pauli, Darmstadt und Nürnberg klassische Provinz darstellt.
Trainerfuchs will zurück ins Geschäft
Wer weiß, wie das wäre, hätte sich das Team von Trainerfuchs Frank Schmidt in den vergangenen vier Spielen nicht in eine Ergebniskrise hineingespielt.
Nach vorausgegangener Erfolgsserie verlor der FCH nämlich erst durch die Niederlagen in den Spitzenduellen gegen den HSV (0:2) und Darmstadt (2:3) sowie die Unentschieden gegen Dresden und Sandhausen die Tuchfühlung nach ganz vorne. Doch angesichts von noch neun Spieltagen, könnte schon ein Sieg gegen Werder Heidenheim wieder ins Geschäft zurückbringen.