Wenn am früheren Nachmittag der letzte Marktstand schließt, die Kisten verpackt sind und die Transporter starten, wird es einsam auf dem Domshof. Und am Abend sitzen nur noch auf der Terrasse des „Alex“ Menschen. Vielleicht geht noch einer zum Geldautomaten der Deutschen Bank, um die Zeit neben dem „Alex“ die einzige Attraktion am Domshof.
Das will der Bremer Senat ändern. Beklagt wird die allabendliche Leere auf dem zentralen Platz der Bremer Innenstadt schon lange. Vor einem Jahr bereits kündigte Hans Peter Schneider im Interview mit dem WESER REPORT an: „Wir arbeiten daran, den Bereich zu verbessern.“ Der Mann ist Chef der stadteigenen Gesellschaft M3B, die neben der Messe und der ÖVB-Arena auch die Wochenmärkte betreibt.
600.000 Euro Budget
Im vergangenen Sommer gab es auf einer provisorischen Bühne immerhin Konzerte und Lesungen. Für diesen Sommer ist noch mehr geplant. Rund 600.000 Euro will der Senat dafür ausgeben. Geld, das letztlich aus dem kreditfinanzierten Bremen-Fonds kommt.
Eine Bühne wird es auch in diesem Sommer geben. Voraussichtlich von Mitte Mai bis Mitte September sollen dort vor allem Musiker auftreten. Einige Lesungen sind auch vorgesehen und sechs Kochabende. Außerdem soll ein Glaspavillon aufgestellt werden, in dem unterschiedliche Gastronomen Speisen und Getränke anbieten. Davor und vor der Bühne sollen Stühle stehen. Ein Gartenlokal mit offener Küchen soll weitere Gäste anlocken.
Abends Waren verkaufen
Vor allem aber werden einige Markthändler auch abends an ihren Ständen Waren anbieten. So zumindest der Plan. Wie viele Marktbeschicker auch am Abend dort stehen und was sie verkaufen, steht noch nicht fest. „Wir sind in Gesprächen“, heißt es von M3B. Verträge für den Abendmarkt liegen offenbar noch nicht vor.
Feste Marktstände wie etwa auf dem Münchner Viktualienmarkt sind auf dem Domshof nicht geplant. Vorerst nicht. Zwar verschwinden am Ende des Sommers Bühne, Gartenlokal und Glaspavillon wieder. Aber die Sommersession soll der Test sein für eine dauerhafte Verbesserung des Domshofs.
Bis Ende dieses Jahres soll ein Konzept für die weitere Entwicklung des Platzes vorliegen. Darüber sollen dann Senat und Bürgerschaft entscheiden.