Das nächste Foto ist heutzutage nur noch ein Wisch mit dem Finger entfernt und genauso schnell verschwindet es in der medialen Bilderflut. Wie kann der flüchtige, digitale Moment festgehalten werden? Welche alternativen Formen und Materialen kann ein Foto annehmen? Diesen und weiteren Fragen geht die neue Ausstellung „Junges Blut. Touch me“ in der Weserburg von sofort an bis 17. April nach.
Inspiriert von zeitgenössischer Fotokunst aus den Sammlungen der Weserburg entwickelt eine Gruppe Studierender der Kunstschule Wandsbek eigene fotografische Ansätze mit bisweilen sehr persönlichen Zugängen: Fotos als großformatiger Ausdruck, als kostbares Unikat, als Objekt, das angefasst werden darf oder auch in Heftform zum Blättern und Entdecken.
Intime Einblicke oder haptische Erlebnisse
Seien es intime Einblicke oder haptische Erlebnisse: Der glatten Oberfläche des Touchscreens werden hier andere Erfahrungsmöglichkeiten gegenübergestellt, andere Formen von Begegnungen, Austausch und Berührungen. Insofern wird der Titel der Ausstellung zur Aufforderung: Touch me.
Unter anderem gibt es Einblicke in das Arbeitsumfeld von Webcam-Models, deren Setting für sexuelle Dienstleistung wenig glamourös erscheint. Oder auch verschiedene Alltagsszenen in Schwarz-Weiß-Fotografien, gefunden in alten Alben und neu arrangiert präsentiert.
Das Kooperationsprojekt der Weserburg mit der Wandsbeker Kunstschule gibt es seit 2014. Ziel ist ein Einblick in das Denken und Wirken junger Menschen. Die Studierenden für Kunstdesign sollen eigene künstlerische Ideen verwirklichen und dabei die gestalterischen und organisatorischen Abläufe einer Ausstellungsproduktion kennenlernen