Hauptsache es verletzten sich nicht noch mehr Spieler: Niclas Füllkrug und Leonardo Bittencourt im Trainingszweikampf. Foto: Nordphoto Erfahrene Akteure wie Niclas Füllkrug (links) und Leonardo Bittencourt sollen gegen Darmstadt mit Emotionalität und Mentalität vorweg gehen. Foto: Nordphoto
Punktgleiches Duell

Unberechenbarkeit als Vorteil

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Werder-Trainer Ole Werner muss sein Team vor dem Heimspiel am Samstagabend gegen Darmstadt neu formieren.

„Wenn es einen kleinen Vorteil für uns gibt, dann, dass man nicht so genau weiß, wie sich das bei uns auf dem Platz darstellen wird“, sagt Werder-Trainer Ole Werner vor dem Top-Spiel der 2. Liga am morgigen Samstag um 20.30 Uhr im Weserstadion (live in Sport1).
Während der Tabellenzweite Darmstadt 98 mit Ausnahme von Defensivmann Patric Pfeiffer in Bestbesetzung auflaufen dürfte, ist bei den Grün-Weißen innerhalb einer Woche fast die Hälfte der Stammspieler weggebrochen, die zuvor jeweils wochenlang in der erfolgreichen Startformation standen: Ömer Toprak, Marco Friedl und Mitchell Weiser dürften wegen unterschiedlicher Verletzungen jeweils längere Zeit ausfallen – Marvin Ducksch wird wegen einer Corona-Infektion zumindest das Duell des Tabellendritten mit dem punktgleichen Zweiten verpassen.

Alternativen mit Potenzial

Und damit die Darmstädter nun auch überhaupt keinen Hinweis darauf erhalten, mit welcher taktischen Ausrichtung die Bremer auflaufen werden und welche vier Akteure Werner nun von der Bank auf den Platz befördert, gibt sich der Trainer bei wirklich jedem Namen, der von den Journalisten in die Runde geworfen wird, unverbindlich. Egal ob es um Niklas Schmidt geht, der schon bewiesen hat, was er kann – oder um Roger Assalé, der diesen Beweis bislang noch schuldig ist – oder Fabio Chiarodia, dem Werner ein „Riesenpotenzial“ bescheinigt.

Jammern verboten

Im Gegenzug sagt der Coach lieber, was er von den Etablierten und Erfahrenen erwartet, von denen ja einige nach wie vor auf dem Platz stehen werden. Zum Beispiel der seit Monaten treffsichere Stürmer Niclas Füllkrug oder der offensivstarke Mittelfeldmann Leonardo Bittencourt.
„Mit Emotionalität und Mentalität vorweg gehen“, fordert Werner, der weiterhin die Überzeugung vermittelt, dass Werder das Spitzenspiel gewinnen kann. Denn auch wenn wichtige Spieler fehlen: Jammern und rumheulen bringe jetzt nicht weiter. Auch nicht, dass sich alle in den Arm nähmen „und sich beklagen wie schwer es uns getroffen hat“, wie Werner es ausdrückt. Und an seinem Tonfall merkt man, dass so etwas nun überhaupt nicht sein Ding ist.

Wuchtige Stabilität

Bis auf wenige Restkarten im Gästeblock wird das Spiel ausverkauft sein. Und die Hessen, die von ihren vergangenen 18 Zweitligaspielen lediglich zwei verloren haben, kommen keineswegs als Außenseiter an die Weser.
„Eine Mannschaft, die sehr konstant spielt, offensiv eine gute Wucht und defensiv eine vernünftige Stabilität hat“, lobt Werner den kommenden Gegner, der mit Torsten Lieberknecht auch noch einen außerordentlich guten und erfahrenen Trainer besitzt.

Es kommt hart auf hart

Im Paket mit einer verschworenen Mannschaft bringen die Lilien so eine Menge mit, was ein potenzieller Aufsteiger haben muss. Gleiches hätte man vor wenigen Tagen auch noch uneingeschränkt von den Bremern gesagt, bevor Verletzungen und Corona deren Voraussetzungen ziemlich durcheinander gewirbelt haben. Umso mehr sind jetzt die Akteure gefragt, die bislang hintendran waren. Junge Spieler, die sich jetzt beweisen können, „wenn es hart auf hart kommt“, wie Werner es ankündigt.

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