Etwas über einen Monat nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine ist der Krieg dort immer noch im Gang. Schüler verschiedener Delmenhorster Schulen nahmen das zum Anlass, einen Friedensmarsch zu organisieren. Mehrere hundert Jugendliche trafen sich am vergangenen Donnerstag auf dem Marktplatz beim Rathaus und riefen eine Schweigeminute aus. Erster Stadtrat Markus Pragal richtete einige Worte an die Schüler.
Der Krieg in der Ukraine löst vieles aus. An der BBS I kam es zu vermehrten Streitereien zwischen russisch- und ukrainischstämmigen Schülern, weshalb die Schülervertretung um die beiden Zwölftklässler Dilan Köygülü und Firaas Sheikh auf den Plan gerufen wurde. „Wir wollen mit unserem Friedensmarsch aber ein Zeichen für weltweite Solidarität und gegen den Krieg an sich setzen“, erzählte Sheikh.
Der Marsch führte die Schüler der BBS I vom Schulhof über die Mühlenstraße zum Bahnhof. Vier Polizisten begleiteten den Zug und sicherten den Straßenverkehr ab. Bevor es jedoch losging, richtete Sheikh mit dem Megaphon noch einige Worte an seine Mitschüler. „Nicht nur in Osteuropa herrscht Krieg“, betonte er. Später initiierte der Friedensmarsch einen Sprechgesang: „Wir wollen Frieden“, die einfache aber prägnante Ansage.
Die BBS I hatte andere hiesige Schulen eingeladen, sich an der Aktion am Donnerstag zu beteiligen, und tatsächlich waren schon andere Züge mit jungen Menschen vor dem Rathaus angekommen, sodass der Marktplatz mit einer großen Menge an Menschen, Verantwortliche der Schulen schätzen die Zahl auf knapp 500, gefüllt war.
„Frieden ist nicht selbstverständlich“, sagte Pragal in seiner Rede. „Mit einer Veranstaltung ist es nicht getan, es muss in dieser Richtung weitergehen. Frieden ist der Weg“, ermahnte er.
In Hude wurde ebenfalls bereits ein Friedensmarsch durch die Peter-Usitnov-Schule organisiert. Auch dort trafen über 500 Teilnehmer aufeinander und gingen gemeinsam zum dortigen Bahnhofsvorplatz.
Eine der nächsten Friedensdemonstrationen in der Region wird am morgigen Montag in Ganderkesee stattfinden. Ab 18.30 findet die Kundgebung auf dem Rathausvorplatz statt. CDU, SPD, Grüne, FDP, Freie Wähler/UWG und die Linken werden jeweils mit einem Redner vertreten sein.