Die Ausstellung „Was ist verloren?“ läuft bis zum 26. Februar 2023 in der Städtischen Galerie Delmenhorst, Fischstraße 30. Foto: Konczak Die Remise soll zukünftig nicht mehr als Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen, sondern dauerhaft für die Kunstvermittlung genutzt werden. Foto: Konczak
Haus Coburg

Neue Pläne für die Remise

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Die Städtische Galerie Delmenhorst gibt der Kunstvermittlung mehr Raum

Das Haus Coburg an der Fischstraße 30 hat eines nicht im Überfluss: Platz. Trotzdem opfert Dr. Matilda Felix, Leiterin der Städtischen Galerie Delmenhorst, einen Teil davon für die Kunstvermittlung.

„Die Museen haben ihre Rolle als aktive Vermittler zwischen den kulturellen Werten, die sie bewahren, erforschen und präsentieren, und der Öffentlichkeit überdacht. Die Kunstvermittlung hat einen sehr breiten Anwendungsbereich“, sagt Felix. Der Begriff „Vermittlung“ bezieht sich auch auf Aktivitäten wie Seminare und Workshops.

Aus dem Keller an die Oberfläche

Bislang fanden solche Veranstaltungen in einem Kellerraum vom Haus Coburg statt. „Der ist aber alles andere als repräsentabel. Und aufgrund der Schließung des Kunstmuseums in der Corona-Pandemie wurde er noch mehr als früher als Ablagefläche genutzt“, berichtet Felix. Die enge, steile Kellertreppe war ein weiteres Ausschlusskriterium für die zukünftige Nutzung dieses Raumes.

Bislang fand die Kunstvermittlung im Keller von Haus Coburg statt. Wie hier bei einem Siebdruck-Workshop im Mai 2016 mit Irina Schäfer (links).Foto: Konczak

Bislang fand die Kunstvermittlung im Keller von Haus Coburg statt. Wie hier bei einem Siebdruck-Workshop im Mai 2016 mit Irina Schäfer (links).Foto: Konczak

Schnell hatte die Galerieleiterin ein Auge auf die Remise geworfen. Sie ist barrierefrei, hell, frei zugänglich, hat ein Belüftungssystem und kann aufgrund der großen Tore zum Innenhof in den Sommermonaten erweitert werden.

Remise als Kunsttreffpunkt

Bislang wurde die Remise allerdings bei den Ausstellungsplanungen mit berücksichtigt. „Es wird aber immer wichtiger, dass Kunstmuseen die Bevölkerung aktiv ansprechen und man miteinander ins Gespräch kommt“, so Felix.

Dieses Foto entstand im Rahmen des Hoffestes 2021 mit Fahrradobjekten von Wolfgang Zach.Foto: Wolfgang Zach

Dieses Foto entstand im Rahmen des Hoffestes 2021 mit Fahrradobjekten von Wolfgang Zach.Foto: Wolfgang Zach

Im Laufe des Aprils soll die Remise als „Kunsttreffpunkt“ eröffnet werden. „Ursprünglich war das bereits in Kombination mit der Eröffnung der Ausstellung ‚Antje Schiffers. Im Widerstand, im Aufbau, in der städtischen Kantine‘ für den 8. April, 19 Uhr, geplant, aber Lieferengpässe für die Möblierung haben das verhindert“, bedauert Felix.

Neue Ausstellung öffnet am 8. April

Bestellt sind multifunktionale Möbel, die sich flexibel einsetzen lassen. „Die Tische sind so konzipiert, dass man sie sowohl im Kreis als auch als Schlange oder in kleinen Einheiten aufstellen kann. Werden sie nicht benutzt, können sie zudem zusammengeklappt an die Wand gehängt werden“, schwärmt die Galerieleiterin.

Für sie stellt die Ausstellung von Antje Schiffers den passenden Rahmen für die Eröffnung der neuen Räumlichkeiten dar, da die Künstlerin in ihrer Ausstellung der Frage nachgeht, was die Bedeutung von Kultur ist und was verloren gehen würde, wenn Kultureinrichtungen schließen müssten.

Remise als Unterrichtsraum

Als Raum für Begegnungen kann die Remise künftig auch von Schulklassen genutzt werden, um ihren Kunstunterricht direkt vor den Kunstwerken abzuhalten. „Gerne bringen wir dafür die Werke der städtischen Kunstsammlung aus dem Depot in die Remise,“ betont die Galerieleiterin.

In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich der Färbergarten. In diesem Jahr ist auch wieder ein Hoffest geplant. „Außerdem wollen wir digitale Formate erarbeiten. Unter Corona haben sich die Kinder und Jugendlichen noch stärker in den digitalen Raum verabschiedet“, sagt Felix.

Influencer für Haus Coburg

Das will die Galerieleiterin nutzen. Ihr schweben Influencer vor, die das Haus Coburg mit Interviews, kleinen Filmen und Features über Kunstwerke in den digitalen Raum bringen.

„Schön wäre es auch, wenn sich Kinder mit Migrationshintergrund beteiligen, um die Vielfalt von Delmenhorst darzustellen“, so Felix. So lassen sich Beiträge in ganz unterschiedlichen Sprachen realisieren, die im Internet ein neues Publikum für das Haus Coburg ansprechen.

2021 nutzte man die Remise für einen Portrait-Service mit Kolja Burmester. Foto: Städtische Galerie Delmenhorst

2021 nutzte man die Remise für einen Portrait-Service mit Kolja Burmester. Foto: Städtische Galerie Delmenhorst

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