Lilienthal „Nach 25 Jahren ist das ein beeindruckender Schritt“, sagt Kristian W. Tangermann. Der Lilienthaler Bürgermeister, sein Worpsweder Amtskollege Stefan Schwenke und die Grasberger Bürgermeisterin Marion Schorfmann unterschrieben jüngst einen Vertrag mit dem Tierschutzverein Lilienthal-Grasberg-Worpswede. Er regelt die Zusammenarbeit der drei Kommunen mit dem Verein in Sachen Aufnahme und Betreuung von Fundtieren.
Finanzierung gesichert
Das Kümmern um herrenlose Haustiere gehört zu den Pflichtaufgaben der Kommunen. Wahrgenommen wird sie in Lilienthal, Grasberg und Worpswede vom Tierschutzverein. Doch es gab lange keine festen Spielregeln im Miteinander und in der Finanzierung. Mit dem Vertrag hätten die Beteiligten das Prozedere „auf eine sichere Basis gestellt und das normiert, was vorher schon da war“, sagte Stefan Schwenke. Die Vereinbarung sei „eine Verschriftlichung dessen, was wir ausgearbeitet haben“. Festgelegt ist in dem Kontrakt beispielsweise, dass die Kommunen pro Einwohner einen Euro jährlich an den Verein zahlen müssen. Zu Grunde gelegt wird dabei die Einwohnerzahl zum Ende des Vorjahres. Lilienthal hat etwa 19.000, Worpswede 9.500 und Grasberg 7.800 Einwohner.
Neuer Hundezwinger
Kathrin Schoof gehört zu den Urgesteinen des Tierschutzvereins. „Wir sind schon ein Vorzeigetierheim“, sagt die Leiterin des Katzenhauses. Das von vielen Partnervereinen und Institutionen wie dem Veterinäramt gefällte positive Urteil „motiviert für die Arbeit“. Eng vernetzt ist der Verein laut seinem Vorsitzenden Sven Peters auch auf Landes- und Bundesebene. Das Katzenhaus im Gewerbegebiet Moorhausen ist das Herzstück des Tierheims. Vor wenigen Wochen ist auf dem Gelände ein Hundezwinger fertiggestellt worden. Neben Katzen und Hunden „landen“ auch Kleintiere wie Hasen oder Schildkröten in der Obhut der Tierschützer.
Jugendliches Engagement
Ein 25-köpfiges Freiwilligenteam betreut das Katzenhaus. Darunter sind viele junge Helferinnen und Helfer. „Es ist auch irgendwo eine soziale Einrichtung, wo Menschen zusammenkommen“, so Schoof. Durch die Pandemie-Einschränkungen sei das Teamgefühl jedoch verloren gegangen und müsse nun wieder aufgebaut werden. Die Zahl der zu betreuenden Tiere hat laut Peters in den letzten Jahren zugenommen. Gab es sonst sechs bis acht Hunde im Jahr, waren es 2021 48. „Tendenziell wird es mehr, und mehr alte und kranke Tiere.“ Die würden dann buchstäblich „entsorgt“, ergänzt Schoof. Auch „Corona-Tiere“ bevölkerten zunehmend das Tierheim. „Sie sind gepflegt und anhänglich.“
Mitstreiter gesucht
Dank des Engagements des Vereins gilt in Grasberg, Lilienthal und Worpswede übrigens die Kastrationspflicht für freilaufende Katzen. Der positive Effekt sei spürbar. Dennoch gebe es immer wieder Katzenmütter, die mit ihren Kitten im Tierheim landen. Der Verein freut sich jederzeit über Unterstützung. Die Möglichkeiten reichen von einer Mitgliedschaft über Spenden bis hin zur Bereitstellung von Pflegestellen oder der Mitarbeit im Katzenhaus. Interessierte können sich unter der E-Mail info@tierschutz-lilienthal.de melden.