Mit Präzision, Leidenschaft und Geschick beschert Liu Wen Long dem Publikum atemberaubende Artistikmomente. Foto: Böhme
"China Girl"

Von Liebe und Leidenschaft

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Der Chinesischer Nationalzirkus gastiert mit der Show „China Girl“ in der Stadthalle.

Seit Jahrhunderten schmelzen die Zuschauerherzen bei der Geschichte von Romeo und Julia dahin. Und auch Adaptationen wie Leonard Bernsteins „West Side Story“ eroberten das Publikum im Sturm. Mit einer ganz eigenen Version der tragischen Liebesgeschichte gastiert der Chinesische Nationalzirkus in der Stadthalle. Am Sonntag, 3. April, 16 Uhr, hebt sich der Vorhang für „China Girl“.

Chinesische und italienische Artisten

Der Titel der vom Veranstalter auch „Acrobatical“ genannten Show geht auf den gleichnamigen Song von David Bowie zurück. Aus Bowies Feder stammen auch die übrigen Songs, die allesamt von einer Frau interpretiert werden. „Wir haben die West Side Story übertragen auf ein chinesisches Skript“, sagt der Produzent Raoul Schoregge. Schauplatz sind die New Yorker Viertel „China Town“ und „Little Italy“. Auf der Bühne entwickelt sich die verbotene Liebe zwischen einem jungen Mann mit italienischen und einer jungen Frau mit chinesischen Wurzeln. Schoregge arbeitet seit dem Jahr 2000 mit chinesischen Artisten zusammen und kennt das Land gut. „Chinesischer Nationalzirkus“ ist eine Art Qualitätssiegel, unter dem herausragende Ensembles auftreten dürfen. „Rund 50 von 1.000“ chinesischen Gruppen spielten in der „1. Liga“ und dürften sich mit dem Titel schmücken, so der Produzent.

Aufführung mit den „Requisiten des Alltags“

Die Ausbildung ist hart und umfasst Elemente aus Tanz, Akrobatik, Tai Chi und Kung Fu. „Chinesische Akrobatik arbeitet mit den Requisiten des Alltags“, sagt der im Münsterland beheimatete Produzent. „Tische, Tassen, Teller, Vasen und der eigene Körper.“ Für ihn ist Akrobatik „ein Werkzeug, um die Kultur näherzubringen“. In der Stadthalle tritt unter anderem Liu Wen Long auf. Seine Spezialität ist die virtuose Arbeit mit unterschiedlich großen Vasen.

„Die Leute gehen mit Hoffnung nach Hause“

Die Besetzung des Stücks China Girl unterscheidet sich von Vorgängerprojekten. „Wir haben zum ersten Mal nicht nur chinesische, sondern auch italienische Artisten“, sagt Schoregge. Das Ensemble besteht aus 20 Musikern, Artisten und weiteren Akteuren. Eingerahmt wird das Bühnengeschehen von „filmischen Elementen“ und einem Erzähler aus dem „Off“. Die Wahl der Bowie-Songs ist auch ein Statement. Anstelle von Bernsteins „I want to live in America“ erklingt Bowies „This is not America“. Ob die Liebesgeschichte so tragisch endet wie in der Shakespearschen Vorlage, erfährt das Publikum nach gut zweieinhalb Stunden, inklusive Pause. „Am Ende gehen die Leute mit Hoffnung nach Hause“, verspricht Schoregge.

Informationen zu „China Girl“

China Girl ist „familientauglich“. Eintrittskarten sind unter stadthalle-ohz.de oder auf der Seite eventim.de erhältlich.

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