Man kann die Überschrift auf dem Flugblatt des Bremer Rennvereins auch als Kampfansage verstehen: „Gekommen, um zu bleiben“, steht auf dem Papier, mit dem für die Veranstaltung am Ostersamstag auf der Galopprennbahn geworben wird. Acht Rennen sind geplant. Einlass ist ab 13 Uhr, der erste Start soll um 14.30 Uhr erfolgen.
Sportlicher Höhepunkt ist das Walter-J-Jacobs-Gedächtnis-Rennen. Ein Ausgleich II über 1.600 Meter für den elf Starter gemeldet sind. Die Dotierung beträgt 10.000 Euro.
„Starke Pferde, die wir auch im Derby sehen werden“, prophezeit Pavel Vovcenko, Mitglied im Vorstand des Rennvereins und selber erfolgreicher Trainer, für das zweite Rennen des Tages. Sechs der zehn Starter 6 der 10 Starter besitzen eine Nennung für das wichtigste deutsche Galopprennen, das Anfang Juli in Hamburg entschieden wird. Interessant sind vor allem Shaikan aus dem Stall des Herzens-Bremers Andreas Wöhler und Northern Fighter aus dem Stall von Peter Schiergen
Namhafte Reiter im Sattel
Namhafte deutsche Trainer schicken ihre Pferde nach Bremen und haben Top-Jockeys wie den amtierenden Champion Bauyrzhan Murzabayev und Eduardo Pedroza als Reiter verpflichtet.
Ein Rahmenprogramm mit Hüpfburg, Ponyreiten und Charity-Auktion für die Ukraine gibt es auch. Der Eintritt kostet 12 Euro, mehr als 800 Karten wurden schon im Vorverkauf abgesetzt. Für Kinder unter 14 ist der Eintritt frei.
Besuch aus Köln vom Dachverband Deutscher Galopp hat sich auch angesagt. Ein Bus voll werde erwartet, sagt Frank Lenk, Präsident des Bremer Rennvereins. Die Gäste blieben auch über Nacht, sagt er und führt das als Indiz dafür an, dass Galopprennen auch eine positive Wirkung auf die Wirtschaft hätten.
Keine Corona-Einschränkungen auf dem Gelände
Corona-Einschränkungen gibt es nicht. Weder ist die Zahl der Zuschauer begrenzt, noch müssen sie einen G-Nachweis erbringen. Nur für die Innenräume gilt die Empfehlung, eine Maske zu tragen. Fraglich ist noch, ob ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Bisher sei es noch nicht gelungen, mit dem Besitzer des Supermarktparkplatzes gegenüber der Rennbahn in Kontakt zu treten, erklärt Andreas Sponbiel vom Vorstand des Rennvereins. Ende März hat der Handelsfilialist Real dort seine Türen geschlossen. Frühestens zum 1. Mai geht der Komplex an Edeka über.
Geht es nach dem Rennverein, soll der erste Renntag des Jahres nicht der letzte sein. Deshalb hat er für den 6. August und 16. Oktober weitere Veranstaltungen beim Galopp-Dachverband angemeldet. „Ich kann versichern, dass es nicht der letzte Renntag sein wird“, lehnt sich Lenk für seine Verhältnisse recht weit aus dem Fenster. „Da sind wir sehr zuversichtlich.“
Klage gegen Überwegung
Ob die Rennbahn dann zur Verfügung steht und benutzbar ist, wird erneut vor Gericht entschieden. Mit dem mit rot-grün-roter Mehrheit in der Deputation beschlossenen Bau einer Wegverbindung über das Gelände würden Fakten geschaffen, die weitere Rennen unmöglich machten. Die Arbeiten sollten eigentlich zeitnah beginnen. Dagegen hat der Rennverein Klage vor dem Verwaltungsgericht Bremen eingereicht und begehrt einstweiligen Rechtsschutz.
Seine Klage begründet der Rennverein mit formalen Fehlern bei der Beschlussfassung, etwa bei der Beteiligung des Beirats. Außerdem führt der Rennverein an, dass noch nicht über die künftige Entwicklung des Geländes entschieden sei und der vorzeitige Bau eines Weges bestimmte Nutzungen, etwa Galoppsport, ausschließe. Das stehe im Widerspruch zu dem aufgrund des Volksentscheids beschlossenen Gesetzes. Außerdem, so der Rennverein, fehle ein Planfeststellungsbeschluss für die mehr als 500 Meter lange und fünf Meter breite Straße.