Ercan Simsek hilft ehrenamtlich bei der Bremer Tafel aus. Momentan kommen viele auch viele ukrainische Geflüchtete, aber auch ältere Menschen, die darunter leiden, dass viele Lebensmittel teurer geworden sind. Foto: Schlie
Tafel

Mehr Kunden, weniger Spenden

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Die Bremer Tafel ächzt auch unter den stark steigenden Preisen.

Die Bremer Tafel steht gleich vor mehreren Problemen. „Einerseits kommen seit zwei bis drei Wochen immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine zur Tafel, die unsere Hilfe in Anspruch nehmen. Aber auch viele ältere Menschen brauchen aufgrund der steigenden Lebensmittelpreise Unterstützung“, sagt Uwe Schneider, der erste Vorsitzende der Bremer Tafel. Täglich kämen bis zu 30 neue Kunden.

„Auf der anderen Seite spenden viele große Firmen Lebensmittel momentan direkt in die Ukraine. Kleinere Läden wiederum disponieren vorsichtiger aufgrund der steigenden Preise“, erklärt Schneider. Und einige Supermärkte bieten neuerdings Restmengen-Aktionen an. Auch dadurch landen weniger Lebensmittel bei der Tafel.

Niemanden abweisen

„Noch mussten wir niemanden abweisen“, betont Schneider. Allerdings könne es passieren, dass die Tafel zu wenig Spenden habe. „Dann müssen wir statt einmal die Woche nur alle 14 Tage öffnen“, bedauert der Vorsitzende.
Auch unter dem starken Anstieg der Preise leidet die Tafel: Höhere Energiekosten und Benzinpreise belasten den Verein. „Der finanzielle Druck steigt bei uns“, erklärt Schneider.

Aktuell müssten die Helfer der Tafel auch viel erklären. „Viele Geflüchtete aus der Ukraine müssen erst einmal verstehen, dass die Tafel keine staatliche Leistung ist, sondern ein Ehrenamt“, sagt Schneider. Auch müsse darauf geachtet werden, dass Ukrainer aus Notunterkünften, in denen sie verpflegt werden, keinen Anspruch auf die Leistungen der Tafel hätten.

Kleinere Mengen

Egal woher die Leute kommen – die Tafel behandelt alle gleich. Darum dauere es jetzt ein wenig länger an den fünf Ausgabestellen der Bremer Tafel. „Manchmal gibt es dann pro Person eine kleinere Menge an Lebensmitteln“, sagt Schneider. Schließlich sei das Prinzip der Tafel, keine Lebensmittel dazu zu kaufen. „Unternehmen oder Privatpersonen können allerdings etwas kaufen und uns das dann spenden.“

Rund 2.500 Kunden zählt die Bremer Tafel derzeit. Sie versorgen so aber auch ihre Familien, so dass insgesamt 6.000 bis 7.000 Personen auf die Tafel angewiesen sind. Voraussetzung ist der Nachweis über ein sehr niedriges Einkommen.

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